Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dieter Graumann, ist neuer Vizepräsident des European Jewish Congress (EJC). Der 60-Jährige wurde am Wochenende auf der
EJC-Generalversammlung in Budapest ins Amt berufen. In seiner Einführungsrede forderte Graumann eine stärkere Vernetzung der europäischen jüdischen Gemeinden und Verbände. »Die jüdische Gemeinschaft in Europa ist eine der drei tragenden Säulen des Judentums, neben den Juden in den USA und Israel«, hob Graumann hervor. Dieses »große religiöse, kulturelle und kreative Potenzial« gelte es zu aktivieren, »um nicht nur in die jüdische Gemeinschaft hinein, sondern auch in Europa noch mehr als bisher zu wirken«. Schließlich gehöre das Judentum zu den prägenden Kräften des Kontinents, so Graumann.
An der Generalversammlung nahmen 93 Teilnehmer aus 33 Ländern teil. Sie diskutierten unter anderem über die aktuelle Lage in der arabischen Welt und deren Auswirkungen auf Israel und Europa. Weitere Themen waren der wachsende Antisemitismus, die anhaltende Delegitimierung Israels und die demografische Entwicklung der jüdischen Gemeinschaft in der Diaspora.
Der European Jewish Congress wurde vor 20 Jahren gegründet. Er repräsentiert die demokratisch gewählten Vertreter der europäischen jüdischen Gemeinden und ihrer Dachverbände im Dialog mit Länderregierungen und Europäischen Institutionen. Sitz des EJC ist Paris.
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