Michal Lewkowicz hatte einen Traum: Die seit einigen Jahren in der Schweiz lebende israelische Klarinettistin träumte davon, in Basel ein alljährliches Festival auf die Beine zu stellen, mit klassischer Musik jüdischer Komponisten, aber durchaus auch mit einem Seitenblick auf andere Genres wie Jazz oder Klezmer.
Nicht selten scheitern solche Ideen am fehlenden Geld. Doch Lewkowicz, die nach ihrer Ausbildung in Israel einige Jahre in Deutschland gearbeitet hatte, blieb hartnäckig und führte Gespräche mit Kulturverantwortlichen und potenziellen Sponsoren.
Psalmen Das Resultat dieser Gespräche kann sich sehen lassen: Am heutigen Donnerstag beginnt die dritte Auflage von »Mizmorim« (hebräisch für »Psalmen«). Dieses Jahr steht das Festival unter dem Motto »Go East«. Nach Amerika im vergangenen Jahr geht es diesmal vor allem um osteuropäische Komponisten wie György Ligeti, György Kurtág oder Pavel Haas.
Es ist nicht unbedingt leichte Kost, die Lewkowicz und ihre Musikerkollegen servieren. Doch die Konzerte, die jeweils an vier Tagen über die ganze Stadt verteilt stattfinden, kommen seit jeher beim Publikum sehr gut an. Dazu tragen die relativ günstigen Eintrittspreise bei sowie die Tatsache, dass die Konzerte keine Überlänge haben. In diesem Jahr ist die Dauer auf einheitlich 50 Minuten festgelegt. Das ist sicherlich vor allem bei dem Konzert »Auf zum Tanz« angebracht, das sich an Familien mit Kindern richtet.
Eher nicht für die Jüngsten gedacht ist das Werk Postskriptum von Janos Tamas. Es vertont einen Teil des Tagebuchs der Anne Frank. Beteiligt ist bei dieser Produktion neben der Sopranistin Lea Sophie Decker auch ein Bläserquintett der Musikhochschule Trossingen.
Michal Lewkowicz plant schon weiter: Die Israelin sagt, auch die vierte Auflage des Festivals im Januar 2018 sei bereits beschlossene Sache.
www.mizmorimfestival.com