Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist Jude. Gemeinsam mit Rabbinern zündete er am 25. Dezember die erste Kerze auf einem Chanukka-Leuchter an.
Auf seinem X-Account veröffentlichte Selenskyj ein Video der Zeremonie. Darin sagt er: »Heute feiern wir sowohl Weihnachten als auch den Beginn von Chanukka. Es ist sehr gut, dass wir in der Ukraine solche Feiertage mit gegenseitigem Respekt feiern, miteinander kommunizieren, zusammenleben und verschiedenen Menschen denselben Sieg wünschen können - den Sieg des Lichts über die Dunkelheit.«
Die besondere Chanukka-Menora, so Selenskyj weiter, sei ihm vom argentinischen Präsidenten Javier Milei bei seiner Amtseinführung im vergangenen Dezember geschenkt worden.
Der ukrainische Präsident gratulierte der jüdischen Gemeinschaft zum Feiertag. »Ich wünsche den jüdischen Familien Frieden, Freude und eine gedeihliche Zukunft. Möge die Chanukkia in jedem Haus leuchten, Kraft spenden, die Herzen mit neuen Hoffnungen erfüllen und den Glauben an die Macht von Wahrheit und Gerechtigkeit vertiefen.«
»In der Ukraine haben die Menschen eine Natur, die sie von Grund auf positiv macht. Ich bin mir also sicher, dass, wie Sie sagen und wie Hanukkah sagt, das Licht definitiv die Dunkelheit besiegen wird«, fügte Selensky hinzu. »Ich bin mir dessen sicher. Und es wird einen gerechten Frieden für unser Land geben, für alle unsere Kinder.«
In einem Video ist der Präsident zu sehen, wie er gemeinsam mit elf Rabbinern der Chabad-Lubawitsch-Bewegung im Präsidentenpalast die Kerzen zündet. Anwesend bei der Zeremonie war auch Oberrabbiner Mosche Azman, dessen Adoptivsohn vor einigen Monaten im Krieg gegen Russland getötet wurde. Selenskyj sagte, man gedenke auch all jener, die nicht mehr dabei sein könnten. Er sei sich aber sicher, fügte er hinzu, dass es einen gerechten Frieden für die Ukraine geben werde.
Der Oberrabbiner von Dnipro, Schmuel Kaminetsky, sprach einen Segensspruch. Er sagte, an Selenskyj gewandt: »Der Kampf zwischen Licht und Dunkelheit geht weiter. Wir sehen, dass die Achse des Bösen dank Ihnen immer schwächer wird, und wir werden sie bald besiegen. Wir werden diese Kerzen anzünden und hoffen, dass der Allmächtige uns helfen wird, und wir werden mit allen beten, dass wir bald große Wunder erleben werden.«
Seit Februar 2022 wehrt sich die Ukraine gegen die russische Invasion ihres Territoriums. Auch in dieser Woche kam es wieder zu massiven Drohnen- und Raketenangriffen auf ukrainisches Territorium. Der russische Präsident Wladimir Putin habe sich bewusst für einen Angriff an Weihnachten entschieden, schrieb Selenskyj auf X und fügte hinzu: »Was könnte unmenschlicher sein?« mth