Afrika

Kampf gegen Ebola

Hilfstrupp in Liberias Hauptstadt Monrovia Foto: Reuters

Ganz New York dürfte aufgeatmet haben, als sich am 10. August herausstellte, dass Eric Silverman nicht an Ebola erkrankt war. Der 27-Jährige wurde nach einem längeren Aufenthalt in Sierra Leone mit Ebola-ähnlichen Symptomen ins Mount-Sinai-Krankenhaus in Manhattan eingeliefert. Kurz darauf ging die Nachricht um die Welt, dass zwei amerikanische Helfer, die sich mit Ebola angesteckt hatten, offenbar geheilt werden konnten.

Bisher sieht die Bilanz für die Helfer also recht gut aus. Aber für Hilfsorganisationen, die in der Region tätig sind, waren die Fälle dennoch eine wichtige Warnung. So sah sich der American Jewish World Service (AJWS) mit Sitz in New York gezwungen, eine Reise für Großspender nach Liberia abzusagen. Die Tour sei zwar erst für Frühjahr 2015 geplant gewesen, erklärte Ruth Messinger, die Vorsitzende der Organisation, aber man wolle kein Risiko eingehen. Zwar entsendet der AJWS seit 2013 grundsätzlich keine freiwilligen Helfer mehr – die Projekte in der gesamten Region laufen jedoch weiter.

Sierra Leone Wegen der Epidemie warnt die US-Regierung vor Reisen nach Sierra Leone und Liberia. Auch wenn Experten eine weitere Ausbreitung der Seuche auf die gesamte Region für eher unwahrscheinlich halten, besteht die Möglichkeit, dass es wie in Nigeria entlang der großen Reiserouten zu vereinzelten Fällen von Ebola kommen kann. Insbesondere afrikanische Verkehrsknotenpunkte wie die äthiopische Hauptstadt Addis Abeba sind dabei gefährdet.

»Wir beobachten die Situation aufmerksam«, erklärt Michael Geller von der Hilfsorganisation American Joint Distribution Committee (JDC), die Projekte in Äthiopien unterhält. Aber bisher gebe es keinen Anlass, die Aktivitäten einzustellen, bei denen es vor allem um Versorgung mit Trinkwasser, Medikamenten und um Bildung geht.

Auch AJWS-Chefin Messinger ist überzeugt, dass trotz des Risikos und der erschwerten Bedingungen die internationale Hilfe auf keinen Fall eingestellt werden dürfe, und erklärt: »Als Juden wissen wir nur allzu gut über menschliches Leiden und die Folgen von Angst und Panik Bescheid.« Im Mittelalter sei Juden wiederholt vorgeworfen worden, die Pest über Europa gebracht zu haben – eine oft tödliche Mischung aus Unwissen und Hass, erinnert Messinger. Der AJWS arbeite deshalb mit lokalen Partnern zusammen, um die Bevölkerung über die Ursachen und Folgen von Ebola aufzuklären.

New York/Washington D.C.

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