In der portugiesischen Hauptstadt Lissabon soll demnächst ein jüdisches Museum entstehen. Wie die Jewish Telegraphic Agency berichtete, ist die Eröffnung für Anfang 2017 geplant.
Wann genau die Bauarbeiten beginnen werden, steht noch nicht fest. Doch wo das Museum entstehen soll, ist bekannt: in der Nähe des São-Miguel-Platzes im Stadtteil Alfama, dem ältesten Viertel Lissabons. Ein Sprecher der Stadtverwaltung erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur Lusa, das Quartier sei gewählt worden, weil im Mittelalter dort die meisten Juden Lissabons lebten.
Kosten Zu den Kosten für das Museum wollte sich die Stadtverwaltung nicht äußern. Nach Aussagen des Gemendevorsitzenden Jose Oulman Carp ist das Projekt eine Privatinitiative, in die sowohl Gemeindemitglieder als auch die Stadtverwaltung sowie private Spender einbezogen sind. Das Projekt sei wichtig, so Carp, denn Lissabon sei die einzige größere europäische Hauptstadt, in der es bislang noch kein jüdisches Museum gebe.
Heute leben in Portugal rund 1000 Juden. Vor der Vertreibung oder Zwangstaufe im 15. und 16. Jahrhundert waren es mehrere hunderttausend. Zahlreiche jüdische Stätten im Land sind in den vergangenen Jahrzehnten restauriert worden. Man will damit vor allem Touristen anziehen. ja