Zum zweiten Mal innerhalb einer Woche ist in den USA ein jüdischer Friedhof verwüstet worden. Auf dem Mount Carmel Cemetery in Philadelphia wurden offenbar in der Nacht zum Sonntag 80 bis 100 Grabsteine umgestoßen, teilte die örtliche Polizei mit. Nur wenige Tage zuvor waren auf einem jüdischen Friedhof in St. Louis im US-Bundesstaat Missouri rund 200 Gräber geschändet worden.
Für Hinweise, die zu einer Ergreifung der Täter führen, setzt die Anti-Defamation League (ADL) eine Summe von 10.000 Dollar aus. »Wir sind entsetzt über die Schändung auf dem Carmel-Friedhof«, erklärte ADL-Regionaldirektorin Nancy K. Baron-Baer am Montag in Philadelphia. »Dieser Akt ist feige, unverschämt und umso verabscheuungswürdiger, als er ähnlichem Vandalismus auf einem jüdischen Friedhof in St. Louis vergangene Woche folgt.«
schäden Eine Crowdfunding-Kampagne, die von zwei amerikanischen Muslimen gestartet wurde, um die Kosten der Schäden auf dem Friedhof in St. Louis zu decken, brachte in der vergangenen Woche rund 130.000 Dollar ein. Die Initiatoren kündigten an, die Kampagne auf den Friedhof in Philadelphia auszuweiten, damit auch die Schäden dort behoben werden können.
Ob es einen Zusammenhang zwischen beiden Vorfällen gibt, ist unklar. Die Polizei in Philadelphia vermutet, die Täter könnten betrunkene Jugendliche gewesen sein. In vielen Medien werden die beiden Friedhofsschändungen jedoch in Zusammenhang mit Trumps Wahlsieg gesehen. Dieser hat zu einer starken Zunahme antisemitischer und antimuslimischer Angriffe im ganzen Land geführt. tok