Argentinien

Jahrzeit für Alberto Nisman

Alberto Nisman war vor genau einem Jahr, am 18. Januar 2015, tot aufgefunden worden. Foto: dpa

Argentiniens Präsident Mauricio Macri hat am Sonntag die Töchter des früheren AMIA-Sonderstaatsanwalts Alberto Nisman empfangen. Wie die Jewish Telegraphic Agency berichtete, steht das Treffen im Gegensatz zur Politik der früheren Präsidentin Cristina Fernandez de Kirchner, die Nismans Familie nie ihr Beileid ausgesprochen hatte.

Alberto Nisman war vor genau einem Jahr, am 18. Januar 2015, im Badezimmer seiner Wohnung mit einem Kopfschuss tot aufgefunden worden. Die argentinische Justiz konnte bisher nicht klären, ob es Mord oder Selbstmord war. Von 2004 bis zu seinem Tod hatte Nisman die Ermittlungen zu dem Attentat auf das Gebäude des jüdischen Wohlfahrtsverbands AMIA geleitet. Im Juli 1994 waren dabei 85 Menschen ums Leben gekommen.

Kaddisch Während des 20-minütigen Treffens der Nisman-Töchter mit Präsident Macri betete der argentinischen Masorti-Rabbiner Marcelo Polakoff für Nisman das Kaddisch. Die argentinisch-jüdische Dachorganisation DAIA ruft für Montag zu einer öffentlichen Versammlung unter dem Motto »Kerzen für Nisman« auf.

Am Freitag ordnete Präsident Macri an, dass die Regierungsbehörden alle Dateien, die mit Nismans ungeklärtem Tod zu tun haben, an Richterin Fabiana Palmaghini senden sollen, welche die Untersuchung vor einem Monat übernommen hat.

geheimdienst Ebenfalls am Freitag sagte der argentinische Geheimdienst, er würde seinen Agenten erlauben, vor Palmaghini zu erscheinen, um ihr Informationen darüber zu geben, wie man Nisman ausspioniert habe.

Angesichts dessen spricht der Jurist Mario Cimadevilla in einem Bericht des Bayerischen Rundfunks von einem Paradigmenwechsel. Cimadevilla wurde kürzlich an die Spitze der Sondereinheit berufen, die das AMIA-Attentat aufklären soll. »Nisman ist passiert, was ihm passiert ist aufgrund der Nachforschungen, die er vorangetrieben hat im Fall des Terroranschlages auf das jüdische Gemeindezentrum AMIA«, meint Cimadevilla auf die Frage, ob Nisman durch Mord oder Selbstmord zu Tode kam. ja

Amsterdam

Spätherbst in Mokum

Einen Monat nach der Hetzjagd auf israelische Fußballfans diskutieren die Niederlande über Antisemitismus. In der jüdischen Gemeinschaft bleibt eine fundamentale Unsicherheit

von Tobias Müller  12.12.2024

Schweiz

Fünf Übergriffe auf Juden an einem Wochenende in Zürich

Die jüdische Gemeinschaft der Schweiz ist zunehmend verunsichert - der Antisemitismus hat ein Allzeithoch erreicht

 11.12.2024

Osteuropa

Der Zauber von Lublin

Isaac Bashevis Singer machte die polnische Stadt im Roman weltberühmt – jetzt entdeckt sie ihr jüdisches Erbe und bezieht es in die Vorbereitungen auf das Europäische Kulturhauptstadtjahr 2029 mit ein

von Dorothee Baer-Bogenschütz  10.12.2024

Sofia

Nach Nichtwahl ausgeschlossen

Bulgarien steckt in einer politischen Dauerkrise - und mittendrin steht ein jüdischer Politiker, den seine Partei jetzt ausschloss

von Michael Thaidigsmann  09.12.2024

Vatikan

Papst Franziskus betet an Krippe mit Palästinensertuch

Die Krippe wurde von der PLO organisiert

 09.12.2024

Österreich

Jüdisch? Arabisch? Beides!

Mit »Yalla« widmet sich das Jüdische Museum Hohenems einer komplexen Beziehungsgeschichte

von Nicole Dreyfus  07.12.2024

Australien

Anschlag auf Synagoge »völlig vorhersebare Entwicklung«

Die jüdische Gemeinde in Australien steht unter Schock. Auf die Synagoge in Melbourne wurde ein Anschlag verübt. Die Ermittlungen laufen

 06.12.2024

Streit um FPÖ-Immunität

Jüdische Studenten zeigen Parlamentspräsidenten an

Walter Rosenkranz habe Ansuchen der österreichischen Staatsanwaltschaft auf Aufhebung der Immunität von drei FPÖ-Parteifreunden verschleppt.

von Stefan Schocher  05.12.2024

USA

Trump will Jared Isaacman zum NASA-Chef ernennen

Der mögliche zweite Jude auf dem Chefsessel der Weltraumbehörde hat ehrgeizige Vorstellungen

von Imanuel Marcus  05.12.2024