Der als Nazi-Jäger bekannte italienische Militärstaatsanwalt Marco De Paolis erhält das Bundesverdienstkreuz.
Der deutsche Botschafter in Rom, Viktor Elbling, sollte die Auszeichnung Botschaftsangaben zufolge am Dienstagabend in Rom überreichen.
De Paolis trug mit seinen Ermittlungen zu Prozessen gegen zahlreiche NS-Kriegsverbrecher in Italien bei. In 57 Fällen wurden die Angeklagten in erster Instanz zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt.
Deutsche Besatzer verübten zwischen 1944 und 1945 auf dem Rückzug vor den Alliierten Truppen zahlreiche Massaker. Besonders betroffen waren Ortschaften in der Toskana, wo SS-Angehörige Massenerschießungen durchführten, bei denen neben Partisanen zahlreiche Zivilisten getötet wurden.
Bevor er die Militärstaatsanwaltschaft in Rom übernahm, leitete De Paolis entsprechende Ermittlungen als Militärstaatsanwalt von La Spezia in der Toskana. Deutschland lieferte die in Italien verurteilten Täter nicht aus.
Die Verurteilungen stellten dennoch einen »soliden Schutzschild« gegen die Leugnung der Verbrechen dar, sagte De Paolis der römischen Tageszeitung »La Repubblica« zufolge. epd