Der Italiener Piero Terracina, ein Überlebender des Konzentrationslagers Auschwitz, ist im Alter von 91 Jahren gestorben. Das teilte die Jüdische Gemeinde in Rom am Sonntag auf Facebook mit.
Terracina sei einer der letzten Überlebenden der von den Nationalsozialisten errichteten Vernichtungslager gewesen, hieß es in der Mitteilung weiter.
POLEN Terracina und seine Familie waren den Angaben zufolge am 7. April 1944 festgenommen und nach Auschwitz im damals von den Nationalsozialisten besetzten Polen deportiert worden. Seine Eltern sowie drei ältere Geschwister, ein Onkel und ein Großvater wurden ermordet, nur er überlebte.
Im Gespräch mit Radio Vatikan hatte sich Terracina im Oktober an die Worte seines Vaters erinnert, als sie vor ihrer Deportation aus dem römischen Regina-Coeli-Gefängnis geholt wurden: »Vater sagte: Schlimme Dinge können geschehen, aber bitte, was auch immer passiert, bleibt Männer und verliert nie Eure Würde«. Diese an ihn und seine Brüder gerichteten Worte hätten ihn sein ganzes Leben lang begleitet, sagte Terracina.
Die Familie hatte vor ihrer Festnahme 1944 den Nationalsozialisten entkommen können, als diese im Oktober 1943 das Jüdische Ghetto in Rom räumten. Damals wurden dort mehr als 1000 Menschen zusammengetrieben und deportiert.