Prinz Charles ist von Holocaust-Überlebenden für sein Engagement gegen Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus gewürdigt worden.
Der britische Thronfolger wurde in London mit der »Statue der Erinnerung« ausgezeichnet, teilte das Internationale Auschwitz Komitee am Freitag in Berlin mit. Er erhielt die Auszeichnung bereits am Donnerstag im Rahmen einer Begegnung mit Überlebenden und Repräsentanten des Holocaust Memorial Day Trust im Londoner St. James’s Palace.
Schoa Prinz Charles habe sich wiederholt gegen Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus eingesetzt, hieß es zur Begründung. So habe er sich mit Empathie den schmerzhaften Erinnerungen von Holocaust-Überlebenden gewidmet und sich immer wieder zu den Ursachen und Auswirkungen der Schoa äußert. »Deutlich bezieht Prinz Charles auch in aktuellen Auseinandersetzungen mit neuem Hass und altbekannten Vorurteilen Stellung«, betonte der Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees, Christoph Heubner. Der Prinz von Wales rufe die Menschen nicht nur in Europa zu Erinnerung und Zivilcourage sowie gegen Vorurteile und Hass auf.
»Die Auschwitz-Überlebenden fühlen sich durch das Engagement des Prinzen in ihrer Arbeit mit jungen Menschen motiviert«, sagte Heubner weiter. Gerade angesichts der aktuellen Herausforderungen in vielen Gesellschaften der Welt sei Prinz Charles ein wichtiger Botschafter für Toleranz und Mitmenschlichkeit.
Auschwitz Die »Statue der Erinnerung« besteht den Angaben zufolge aus einem umgedrehten »B«. Sie erinnert an die Inschrift »Arbeit macht frei« des Vernichtungs- und Konzentrationslagers Auschwitz. »Das ›B‹ erzählt von unserer Verzweiflung in Auschwitz und unserem Mut der Verzweiflung in dieser Dunkelheit«, erklärte der Holocaust-Überlebende und Vorsitzender des Jüdischen Historischen Instituts in Warschau, Marian Turski, anlässlich der Auszeichnung.
Es sei die Botschaft der Überlebenden an die Welt von heute, »sich der Dunkelheit des Hasses nicht zu beugen, sondern für die Würde aller Menschen einzutreten«. Den Prinzen von Wales als Verbündeten an der Seite zu wissen, sei für Holocaust-Überlebende eine große Ehre und ein Signal der Hoffnung.
Das Internationale Auschwitz Komitee zeichnet seit 2010
Persönlichkeiten mit der »Statue der Erinnerung« aus, die sich für die Förderung der Menschenrechte sowie gegen Intoleranz und Antisemitismus einsetzen.
Zu den bisher Geehrten zählen Papst Franziskus, der ehemalige Generalsekretär der Vereinten Nationen, Ban Ki Moon, der verstorbene Präsident Israels Shimon Peres, Bundestagspräsident Norbert Lammert und Bundeskanzlerin Angela Merkel (beide CDU) sowie Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD). epd
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