London

Holocaust-Überlebende ehren Prinz Charles

Der britische Thronfolger wurde für sein Engagement gegen Antisemitismus ausgezeichnet

 10.02.2017 19:59 Uhr

Prinz Charles erhielt am vergangenen Donnerstag die »Statue der Erinnerung«. Foto: dpa

Der britische Thronfolger wurde für sein Engagement gegen Antisemitismus ausgezeichnet

 10.02.2017 19:59 Uhr

Prinz Charles ist von Holocaust-Überlebenden für sein Engagement gegen Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus gewürdigt worden.

Der britische Thronfolger wurde in London mit der »Statue der Erinnerung« ausgezeichnet, teilte das Internationale Auschwitz Komitee am Freitag in Berlin mit. Er erhielt die Auszeichnung bereits am Donnerstag im Rahmen einer Begegnung mit Überlebenden und Repräsentanten des Holocaust Memorial Day Trust im Londoner St. James’s Palace.

Schoa Prinz Charles habe sich wiederholt gegen Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus eingesetzt, hieß es zur Begründung. So habe er sich mit Empathie den schmerzhaften Erinnerungen von Holocaust-Überlebenden gewidmet und sich immer wieder zu den Ursachen und Auswirkungen der Schoa äußert. »Deutlich bezieht Prinz Charles auch in aktuellen Auseinandersetzungen mit neuem Hass und altbekannten Vorurteilen Stellung«, betonte der Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees, Christoph Heubner. Der Prinz von Wales rufe die Menschen nicht nur in Europa zu Erinnerung und Zivilcourage sowie gegen Vorurteile und Hass auf.

»Die Auschwitz-Überlebenden fühlen sich durch das Engagement des Prinzen in ihrer Arbeit mit jungen Menschen motiviert«, sagte Heubner weiter. Gerade angesichts der aktuellen Herausforderungen in vielen Gesellschaften der Welt sei Prinz Charles ein wichtiger Botschafter für Toleranz und Mitmenschlichkeit.

Auschwitz Die »Statue der Erinnerung« besteht den Angaben zufolge aus einem umgedrehten »B«. Sie erinnert an die Inschrift »Arbeit macht frei« des Vernichtungs- und Konzentrationslagers Auschwitz. »Das ›B‹ erzählt von unserer Verzweiflung in Auschwitz und unserem Mut der Verzweiflung in dieser Dunkelheit«, erklärte der Holocaust-Überlebende und Vorsitzender des Jüdischen Historischen Instituts in Warschau, Marian Turski, anlässlich der Auszeichnung.

Es sei die Botschaft der Überlebenden an die Welt von heute, »sich der Dunkelheit des Hasses nicht zu beugen, sondern für die Würde aller Menschen einzutreten«. Den Prinzen von Wales als Verbündeten an der Seite zu wissen, sei für Holocaust-Überlebende eine große Ehre und ein Signal der Hoffnung.

Das Internationale Auschwitz Komitee zeichnet seit 2010
Persönlichkeiten mit der »Statue der Erinnerung« aus, die sich für die Förderung der Menschenrechte sowie gegen Intoleranz und Antisemitismus einsetzen.

Zu den bisher Geehrten zählen Papst Franziskus, der ehemalige Generalsekretär der Vereinten Nationen, Ban Ki Moon, der verstorbene Präsident Israels Shimon Peres, Bundestagspräsident Norbert Lammert und Bundeskanzlerin Angela Merkel (beide CDU) sowie Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD). epd

www.auschwitz.info

New York/Washington D.C.

Ehemann von Kamala Harris arbeitet wieder als Anwalt

Als erster »Second Gentleman« der USA übernahm Doug Emhoff Aufgaben im Weißen Haus, die bis dahin Frauen zugefallen waren. Nun heuert der Jurist wieder bei einer Kanzlei an

 28.01.2025

Gedenken zur Befreiung des KZ Auschwitz

»Beenden Sie das!«

Einer der letzten Überlebenden fordert Staats- und Regierungschef auf, den »Tsunami des Antisemitismus« zu beenden

von Corinna Buschow  27.01.2025

Ukraine

Gegen die Gleichgültigkeit

Roman Markovich Shvartsman hat die Schoa und Stalin überlebt. Heute leidet er unter Russlands Krieg gegen die Ukraine. Am Mittwoch spricht er zum Holocaust-Gedenktag im Bundestag

von Stefan Schocher  27.01.2025

Gesellschaft

Autorin Honigmann kritisiert Bild des Judentums in Europa

Judentum ist nicht das, was Nichtjuden sich vorstellen - darauf macht eine jüdische Autorin aufmerksam. Nach 1945 habe es zu wenig Interesse an den Berichten jüdischer Opfer gegeben, kritisiert sie. Mit einer Ausnahme

von Nicola Trenz  24.01.2025

Medien

Michel Friedman ist neuer Herausgeber des »Aufbau«

Die Zeitschrift »Aufbau« erfindet sich mal wieder neu. Diesmal soll Michel Friedman das 90 Jahre alte Blatt modernisieren. Der Journalist und Autor hat viel vor

von Sophie Albers Ben Chamo  23.01.2025

USA

Alija à la Dalí

Eine Ausstellung zeigt die wenig bekannte Auftragsarbeit des Surrealisten zum 20. Geburtstag Israels

von Sarah Thalia Pines  23.01.2025

Porträt

Liebe ohne Grenzen

Beatrice Wyler und Geri Naphtaly leben in einem Heim für Menschen mit geistiger Behinderung. Nach Widerstand von verschiedenen Seiten konnten sie vor anderthalb Jahren heiraten. Eine Begegnung in Zürich

von Nicole Dreyfus  22.01.2025 Aktualisiert

Guatemala

Die jüdischen Taliban

Behörden des Landes gehen gegen die radikale Sekte Lev Tahor vor und befreien 160 Kinder

von Andreas Knobloch  21.01.2025

Holocaust-Gedenken

»Jeder Israeli ist zum Gedenken willkommen«

Polens Vize-Außenminister Władysław Bartoszewski zur Kontroverse um den Haftbefehl gegen Benjamin Netanjahu

von Michael Thaidigsmann  21.01.2025