Antisemitische Graffiti und eingeschlagene Fenster an der jüdischen Schule in Kopenhagen: Bisher ist nicht bekannt, wer diesen Angriff verübt hat. Auf die Wände der Carolineskolen wurden in der vergangenen Woche Inschriften wie »Kein Frieden in Gaza« und »Kein Frieden mit euch zionistischen Schweinen« geschmiert. Schuldirektor Jan Hansen äußerte sich laut Medienberichten zu den Vorfällen: »Wir wissen, dass politische Parolen auf die Wände geschrieben wurden, aber wir wissen nicht, wer dafür verantwortlich ist.«
Einige Eltern hätten ihre Kinder infolge der Ereignisse nicht zur Schule schicken wollen. »Andere waren traurig und ein bisschen ängstlich, und wir mussten sie nach Hause schicken«, sagte Hansen weiter. In dem Gebäude ist auch ein Kindergarten untergebracht. Die Carolineskolen, gegründet 1805, gilt als die zweitälteste jüdische Schule, die bis zum heutigen Tag in Betrieb ist.
»Kippa-Marsch« Die Jüdische Gemeinde in Dänemark hat in diesem Jahr laut Medienberichten bisher 33 antisemitische Vorfälle registriert. Fast alle hätten sich seit Beginn des Krieges zwischen der radikalislamischen Hamas und Israel ereignet. Am 16. August fand in Kopenhagen ein »Kippa-Marsch« statt. Dänische Politiker wollten damit ausdrücklich für das Recht von Juden eintreten, ihre Religion offen zu zeigen.
Auch in Stockholm ist am 31. August eine »Kippawanderung« geplant. Organisiert wird sie von der jüdischen Gemeinde Stockholm und dem jüdischen Jugendverband. Die Veranstalter bitten im Vorfeld ausdrücklich darum, israelische Flaggen zu Hause zu lassen. Sie wollen sich nicht von Israel distanzieren, aber primär für die Rechte der schwedischen Juden eintreten.
Jüdische Gemeinden in ganz Europa beobachten seit dem Kriegsbeginn in Nahost im Juli einen Anstieg antisemitischer Angriffe auf jüdische Einrichtungen, Schmierereien und Hass-Mails. Schweden und Frankreich gehören zu den am stärksten betroffenen Ländern.
Zur Website der Schule: www.carolineskolen.dk