Chabad

Gruppenfoto mit 6500 Rabbinern

Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Es ist das wohl berühmteste Gruppenfoto der jüdischen Welt: Alljährlich versammeln sich die von der chassidischen Gruppe »Chabad« in alle Welt ausgesandten Rabbiner in New York für eine Konferenz - und posieren seit 1984 auch für ein gemeinsames Foto, das inzwischen Kultstatus besitzt.

Mehr als 6500 Männer waren es an diesem Sonntag, die sich vor den drei Backsteingiebeln des Hauptquartiers auf dem Eastern Parkway 770 vor das Weitwinkelobjektiv drängten. Auch 23 deutsche Rabbiner waren angereist, unter anderem aus Berlin, Hamburg, München und Frankfurt.

Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Einer jedoch fehlte: Rabbi Zwi Kogan, der 28-Jährige Chabad-Gesandte, der erst vor einer Woche in Dubai ermordet wurde. Ihm galt eine Gedenkzeremonie am Abend. Seine Familie, die in Jerusalem Schiwa sitzt, war zugeschaltet.

»Angesichts des schrecklichen Mordes an Rabbiner Kogan in den Vereinigten Arabischen Emiraten und des zunehmenden Antisemitismus weltweit, ist die Botschaft des Rebbe von selbstloser Liebe und Bildung aktueller denn je«, sagte Rabbiner Yehuda Teichtal, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Chabad Berlin. Die Konferenz in New York sei »eine kraftvolle Erinnerung an unsere gemeinsame Aufgabe, Licht in die Welt zu bringen.«

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Auf der Konferenz sprachen Rabbiner »aus allen vier Ecken der Erde«, auf Englisch, Spanisch, Hebräisch, Russisch und Französisch. Ein Rabbiner aus Irland erinnerte »an all die Gesandten, die in ganz kleinen Gemeinschaften unterstützen«.

So waren dieses Jahr zum ersten Mal Rabbiner aus Andorra und Martinique angereist. Die Männer besuchten auch das Grab des von vielen Chabad-Mitgliedern zutiefst verehrten, von einigen sogar als Messias angesehenen Rebbe Menachem Mendel Schneerson.

Schneerson war es auch, der in den fünfziger Jahren begann, Ehepaare als »Schluchim« in jüdische Gemeinden auf der ganzen Welt zu senden. Dort bieten sie je nach Standort die Möglichkeit, mitten im exotischen Strandurlaub einen koscheren Schabbat zu feiern, oder noch schnell auf dem Weg zur Arbeit Tefillin zu legen.

Viele Schluchim haben Kindergärten, Schulen und ganze jüdische Gemeinden aufgebaut. Ziel dieser Aktivitäten ist es laut Chabad, »Juden mit ihrem Erbe zu verbinden, das jüdische Selbstbewusstsein und die Einhaltung der Gebote zu stärken und die Tora zu lehren.«

Foto: Itzik Roytman info@718News.com


Übrigens haben die Frauen der hier abgebildeten Männer, die nach Schneersons Modell genauso an der Arbeit in der ganzen Welt beteiligt sind, ihre eigenen Konferenz. 4000 von ihnen versammelten sich zuletzt in Südafrika. ja

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