In Großbritannien sind 2021 so viele antisemitische Straftaten registriert worden wie nie. 2255 Vorfälle bedeuteten einen Anstieg um gut ein Drittel (34 Prozent) zum Vorjahr, wie die Organisation Community Security Trust (CST) am Donnerstag mitteilte. Besonders viele Taten wurden demnach im Mai verübt, als der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern erneut eskalierte.
»Diese Statistiken sind schockierend und eine deutliche Erinnerung daran, dass der Rassismus des Antisemitismus nicht ausgerottet ist«, sagte die britische Innenministerin Priti Patel. Die jüdische Gemeinde sei entsetzlichem Hass ausgesetzt.
Die CST zählte unter anderem 176 gewalttätige Attacken sowie 82 Sachbeschädigungen und Schändungen jüdischen Eigentums. Den Großteil der Straftaten machten Beleidigungen aus, sowohl persönlich als auch in sozialen Medien. Mehrere Fälle, die auf Video festgehalten wurden, sorgten für Aufsehen. So riefen etwa mehrere Männer während eines propalästinensischen Autokorsos in London mit einem Megafon antisemitische Parolen. Sie wurden festgenommen.
»Diese Rekordzahlen antijüdischen Rassismus (...) zeigen, wie schwierig das vergangene Jahr für Juden in Großbritannien war«, sagte CST-Chef Mark Gardner. »Dieser Hass kocht weiter und nutzt jeden Vorwand, um sich öffentlich gegen Juden Bahn zu brechen.«