Die Ära Michail Gorbatschows hat aus Sicht der Konferenz der Europäischen Rabbiner (CER) große Veränderungen für Juden gebracht. »Die Juden der UdSSR und Russlands werden Ihnen für immer dankbar sein, dass Sie es ihnen ermöglicht haben, ihre traditionelle Lebensweise zu führen und zwei entscheidende Freiheiten zu erlangen: die Freiheit, ihren Glauben und Religion zu leben, und die Bewegungsfreiheit«, erklärte CER-Präsident Pinchas Goldschmidt am Dienstag zum 90. Geburtstag Gorbatschows.
Die sowjetischen Juden hätten unter dem damaligen Präsidenten Gorbatschow begonnen, ihre Kultur und Tradition wiederzubeleben, so der Oberrabbiner von Moskau. »Die freundschaftlichen Beziehungen zu Israel, die während Ihrer Herrschaft begannen, sind nicht nur für die Entwicklung der Beziehungen zwischen den Ländern, sondern auch für die in Israel lebenden Juden aus der UdSSR und Russlands zu einer wichtigen Brücke geworden«, so Goldschmidt an Gorbatschow.
Gorbatschows Politik der Öffnung und Entspannung trug maßgeblich zum Ende des Kalten Krieges bei. Im Jahr 1990 erhielt er dafür den Friedensnobelpreis. Im Inneren dagegen trugen seine Reformbemühungen wenig Früchte. Auch gelang es ihm nicht, die nationalen Fliehkräfte innerhalb der Sowjetunion zu bändigen.
Der Staat hörte Ende 1991 auf zu existieren; Gorbatschow legte am 25. Dezember sein Amt als Präsident nieder. In Deutschland bleibt Gorbatschows Rolle zur Wiedererlangung der Einheit von großer Bedeutung. kna