Gespräche mit Premierminister Boris Johnson und Prinz Charles, eine Preisverleihung sowie ein Besuch des Fußballklubs Chelsea – all das stand Anfang der Woche bei einem dreitägigen Besuch des israelischen Staatspräsidenten Isaac Herzog in Großbritannien auf dem Programm.
In den politischen Gesprächen ging es vor allem um die Verhandlungen zur Wiederaufnahme des Atomabkommens mit dem Iran, die nächste Woche fortgeführt werden. Er sei der Meinung, dass der Iran nicht zum Verhandeln bereit sei, sondern sich nur Zeit kaufen wolle, hatte Herzog vor seiner Ankunft in einigen britischen Zeitungen geschrieben. Premier Johnson bestätigte, dass die Zeit auslaufe. Herzog dankte ihm, dass Großbritannien die Hamas nun als Terrororganisation einstuft.
zusammenarbeit Thema der Gespräche war darüber hinaus die weitere Zusammenarbeit bei der Pandemiebekämpfung, der Technologie, im Handel sowie der Sicherheit. Großbritannien werde sich weiterhin für den Kampf gegen Antisemitismus einsetzen, erklärte Johnson.
Wegen Gesundheitsbeschwerden der Königin wurde Herzog von Prinz Charles empfangen. Der Thronfolger sprach die klimatischen Herausforderungen an sowie regionale Gefahren und die Vermittlung von Wissen über die Schoa. Herzog teilte dem Prinzen mit, dass die Hebräische Universität Jerusalem in Gedenken an dessen Großmutter, Prinzessin Alice, ein Ehrenstipendium der Hadassah-Schule für Krankenschwestern und -pfleger ins Leben gerufen hat.
genesis-preis Auf Herzogs Programm stand auch ein Treffen mit Vertretern der jüdischen Gemeinschaft des Landes. Dabei unterstrich Herzog seine britischen Wurzeln. Elaine Sacks, der Witwe des ehemaligen Oberrabbiners von Großbritannien, Jonathan Sacks, überreichte Herzog den Preis der Genesis Foundation für das Lebenswerk des vor einem Jahr Verstorbenen. Der Preis gilt als jüdischer Nobelpreis.
Eher ungewöhnlich war ein Besuch des Staatsoberhaupts beim Londoner Fußballklub Chelsea. Der Verein zeigt zurzeit eine Ausstellung über in der Schoa ermordete Sportler. Herzog besichtigte sie mit dem Inhaber des Vereins, dem russisch-israelischen Milliardär Roman Abramovich.