In der südschwedischen Stadt Helsingborg ist am Dienstag die Sekretärin der örtlichen jüdischen Gemeinde Opfer eines Angriffs geworden. Wie die Jewish Telegraphic Agency berichtete, trat ein Mann mit einem großen Messer von hinten an die Frau heran und stach mehrmals in ihren Oberkörper. Die Tat ereignete sich in der Nähe der kleinen Synagoge der Stadt.
Der Angreifer floh, als die Frau um Hilfe schrie. Sie wurde in kritischem Zustand in ein Krankenhaus gebracht.
Tatmotiv Das Motiv für den Angriff sei noch nicht geklärt, teilte die Polizei mit. Trotzdem meldete das »Helsingborgs Dagblad«, eine große Lokalzeitung, es scheine »der Akt eines psychisch Gestörten gewesen zu sein, bei dem die Frau zufällig angegriffen wurde«. Dem Bericht zufolge wurde ein Verdächtiger identifiziert und Haftbefehl gegen ihn erlassen. Der Mann wird wegen versuchten Mordes gesucht.
Israels Präsident Reuven Rivlin hat den Angriff inzwischen mit Antisemitismus in Verbindung gebracht. In einer Erklärung schrieb er, das Attentat »erinnert uns daran, dass wir uns nicht auf die schwindende Erinnerung an die Schoa verlassen können, um die heutigen jüdischen Gemeinden zu schützen«.
Die Gewaltkriminalitätsrate Südschwedens ist eine der höchsten des Landes. Die rund 1200 Juden, die in der Region leben, sind einem massiven Antisemitismusproblem ausgesetzt. Jedes Jahr kommt es zu Dutzenden antisemitischen Hassverbrechen.