Das CRIF, der Zentralrat der jüdischen Gemeinden in Frankreich, gedachte am Sonntag an der Porte de Vincennes der vier Todesopfer des Terroranschlags auf den Supermarkt »Hypercacher« am 9. Januar 2015.
GEISELNAHME Zahlreiche Kunden, die sich an jenem Freitag vor sieben Jahren in dem Markt für koschere Lebensmittel befanden, waren von einem mit einem Maschinengewehr bewaffneten Islamisten als Geiseln genommen worden. Der Mann ermordete vier Juden - François-Michel Saada, Philippe Braham, Yohan Cohen und Yoav Hattab - bevor ein Sonderkommando der Polizei den Markt stürmte und den Attentäter tötete.
An der Zeremonie vor dem Supermarkt nahmen neben Vertretern der jüdischen Gemeinschaft auch zwei Minister teil. Die muslimische Gemeinde war ebenfalls vertreten. Neben dem Kaddisch und einer Schweigeminute wurde zum Schluss auch die Marseillaise, die französische Nationalhymne, abgespielt. Für jedes der Opfer wurden Kerzen entzündet.
Auch der elf Toten des Anschlags auf die Redaktion des Satiremagazins »Charlie Hébdo« zwei Tage vor dem Angriff auf den Hypercacher wurde gedacht. Beide Terroranschläge standen nicht nur in einem zeitlichen Zusammenhang zueinander. Der Attentäter im »Hypercacher« war Komplize der beiden Angreifer der Redaktionsräume des »Charlie Hébdo«.
Zudem hatte er selbst noch eine weitere Mordtat begangen und am Tag vor der Geiselnahme im jüdischen Supermarkt kaltblütig eine Polizistin ermordet. Ursprünglich wollte der Mann eine jüdische Schule angreifen. mth