Nach zwei massiven judenfeindlichen Anschlägen von pro-palästinensischen Demonstranten in Paris hat der Dachverband jüdischer Franzosen, CRIF, ein Verbot von Pro-Hamas-Demonstrationen gefordert. Der jüdische Studentenverband (UEJF) rief alle Seiten zur Besinnung auf.
»Es muss Schluss damit sein, alles zu vermischen und die französischen Juden für die Lage im Nahen Osten verantwortlich zu machen, für die sie nichts können«, sagte der UEJF-Vorsitzender Sacha Reingewirtz.
Am Freitagabend hatten Aktivisten am Rande einer pro-palästinensischen Demonstration einen Brandanschlag auf die Synagoge von Aulnay-sous-Bois verübt. Das Feuer verursachte geringfügige Schäden an dem Gotteshaus, verletzt wurde niemand.
Am Sonntagabend versperrten anti-israelische Aktivisten den Weg aus der Synagoge, bewarfen das Gebäude mit Steinen und Flaschen und riefen antijüdische Slogans.
Tränengas Auf Twitter veröffentlichte Videos zeigen den Einsatz von Spezialkräften der französischen Polizei, die mit Helmen und Schutzschildern ausgestattet waren. Sie setzten Tränengas ein, um die Angreifer zu vertreiben. Etwa 30 Personen, die sich in der Synagoge aufhielten, konnten das Gebäude erst verlassen, als die Lage sich wieder beruhigt hatte. »Es war wie während der Intifada«, berichtete später ein Mann, der den Gottesdienst besucht hatte.
Premierminister Manuel Valls verurteilte den Einsatz von Gewalt. »Gewaltakte gegen religiöse Orte sind inakzeptabel. Es handelt sich um besonders schlimme Taten, gegen die die Regierung sehr entschlossen vorgehen wird«, betonte er in einer Stellungnahme. »Frankreich wird es nicht akzeptieren, dass durch Hetzreden oder gewalttätige Akte der israelisch-palästinensische Konflikt auf sein Gebiet importiert wird«, sagte Valls.