Balfour-Erklärung

Gala-Dinner ohne Jeremy Corbyn

Jeremy Corbyn Foto: dpa

Der Vorsitzende der britischen Labour-Partei, Jeremy Corbyn, nimmt nicht an dem offiziellen Gala-Dinner zum 100. Jahrestag der Balfour-Erklärung teil. Das berichtete die Londoner »Times«. Premierministerin Theresa May hingegen erklärte dem Bericht zufolge, sie werde der Veranstaltung an diesem Donnerstag, dem 2. November, »mit Stolz« beiwohnen. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu wird als Mays Gast erwartet.

Die Balfour-Erklärung vom 2. November 1917 des damaligen britischen Außenministers James Arthur Balfour bedeutete eine Anerkennung der zionistischen Bewegung und hat mit zur Gründung des Staates Israel 1948 geführt.

Theresa May May hatte in der vergangenen Woche im britischen Parlament erklärt: »Wir sind stolz auf die Rolle, die wir bei der Schaffung des Staates Israel gespielt haben, und wir werden das 100. Jubiläum mit Stolz feiern.« Außerdem sagte sie laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Jewish Telegraphic Agency (JTA): »Ich freue mich, dass die guten Handelsbeziehungen und die anderen Beziehungen, die wir mit dem Staat Israel unterhalten, weiter ausgebaut und verbessert werden.«

Labour-Führer Jeremy Corbyn gilt als Unterstützer der Palästinenser. An seiner Stelle soll die Schatten-Außenministerin von Labour, Emily Thornberry, an dem Gala-Dinner teilnehmen. Der Vorsitzende des Jewish Leadership Council in Britain, Jonathan Goldstein, nannte Corbyns Entscheidung laut einem Bericht des International Middle East Media Center »sehr unglücklich«.

HAmas Die Hamas wiederum twitterte die Nachricht von Corbyns Nicht-Teilnahme und forderte erneut, Großbritannien solle sich formell für die Balfour-Erklärung entschuldigen und die Palästinenser entschädigen.

Italien / Vatikan

Roms Oberrabbiner kritisiert Papst für Israel-Aussagen

Eine namhafte jüdische Stimme wirft Papst Franziskus in Sachen Gaza-Krieg »selektive Empörung« vor. Bei anderen Konflikten weltweit halte sich das Kirchenoberhaupt dagegen zurück

 18.01.2025

Irland

Der Präsident soll nicht reden

Wenn es nach der jüdischen Gemeinschaft geht, soll Michael D. Higgins, irischer Staatspräsident, in diesem Jahr nicht bei der Gedenkfeier zum Holocaust-Gedenktag sprechen

von Michael Thaidigsmann  16.01.2025

Ungarn

Abschied von der ältesten Olympiasiegerin

Die legendäre Turnerin Ágnes Keleti ist in Budapest gestorben – nach einem langen, außergewöhnlichen Leben voller Medaillen

von Martin Krauß  15.01.2025

Frankreich

Iris Knobloch bleibt Präsidentin des Filmfestivals Cannes

Sie ist die erste Frau an der Spitze des Festivals

 15.01.2025

Porträt

Die Krankenschwester und der Urwalddoktor

Vor 150 Jahren wurde Albert Schweitzer geboren. An seiner Seite wirkte seine Frau Helene Schweitzer Bresslau – eine Heldin, die oft vergessen wird

von Anja Bochtler  15.01.2025

USA

Betrug mit Corona-Hilfen? Jewish Voice for Peace zahlt mehr als halbe Million Dollar zurück

Um einer Verurteilung zuvorzukommen, zahlt die Organisation freiwillig 677.634 Dollar

von Ralf Balke  15.01.2025

Kalifornien

»Es ist okay, nicht okay zu sein«

Wie die jüdische Gemeinschaft in Los Angeles mit den verheerenden Bränden umgeht – ein Zeugenbericht

von Jessica Donath  13.01.2025 Aktualisiert

Essay

Ritt ins Verderben

Gedanken eines österreichischen Juden zu einer möglichen Kanzlerschaft des Rechtsextremisten Herbert Kickl

von Vladimir Vertlib  12.01.2025 Aktualisiert

Frankreich

Zuflucht vor Mobbing

Weil die Zahl antisemitischer Vorfälle dramatisch steigt, nehmen immer mehr jüdische Eltern ihre Kinder von öffentlichen Schulen und schicken sie auf private. Eine Erkundung in Paris

von Florian Kappelsberger  12.01.2025