Die Villa Emma bei Modena, Zufluchtsort jüdischer Kinder und Jugendlicher aus Deutschland und Österreich während der NS-Verfolgung, hat 96 Bücher aus ihrer damaligen Bibliothek restauriert zurückerhalten.
Das meldete die italienische Tageszeitung »Corriere di Bologna« (Dienstag). Die Bücher waren 2002 in einem Nachlass in Modena aufgetaucht und wurden durch eine private Initiative wiederhergestellt. Unter den vorwiegend deutschsprachigen Bänden von Schul- und Unterhaltungsliteratur sind Werke von Heinrich Heine, Stefan Zweig und Thomas Mann, aber auch Edgar Wallace und Joe Lederer.
In der Villa außerhalb des norditalienischen Ortes Nonantola waren ab dem Sommer 1942 insgesamt 73 jüdische Minderjährige und junge Erwachsene aus Deutschland und Österreich sowie Bosnien und Kroatien für ein Jahr während ihrer fünfjährigen Flucht nach Palästina einquartiert.
Vor dem Einrücken deutscher Truppen versteckten der Arzt Giuseppe Moreali und der Priester Arrigo Beccari die Kinder und Jugendlichen in einem Priesterseminar und bei umliegenden Familien. Bis auf einen Jungen gelangten alle über die Schweiz und Barcelona im Mai 1945 nach Palästina. kna