»The Great Big Jewish Food Fest«

Es ist angerichtet

Essen ist fertig! Foto: imago

Man nehme: ein Gespräch über den Zustand der Delis, Einblicke in die sowjetisch-jüdische Küche und eine Diskussion über Nachhaltiges Essen, füge ein paar Millennials mit durchgestylten Bilder ihrer Bowls hinzu und garniere alles mit einem Online-Schabbat.

ONLINE So in etwas lautet das ziemlich gut klingende Rezept für das erste »Great Big Jewish Food Fest«, das am 19. Mai beginnt – online natürlich, aus bekannten Gründen.

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Bis zum 28. Mai stehen Gespräche, Live Cooking, Buchvorstellungen und ein noch nicht näher benannter spezieller Abschluss auf dem Programm.

FACHWISSEN Das Food Fest, hinter dem ein großes Team aus Kochbegeisterten, Unternehmern und Buchautoren steckt, wurde »aus dem Moment heraus geboren«, wie die Organisatoren auf ihrer Website schreiben. »Jetzt, da viele Menschen zu Hause und in ihren Küchen sind, da Profis neue Wege suchen, ihr Fachwissen weiterzugeben«, könne man ein hochrangig und international besetztes Festival abhalten, ohne zu reisen – und »ironischerweise ohne Catering«.

Schmalz, Drinks und Challot – für das Catering muss jeder selbst sorgen.

Das können die Zuschauer dann vielleicht abends ja live zubereiten. Zum Beispiel in »The Shtetl Pantry of Your Dreams«, in der die perfekte aschkenasische Vorratskammer zubereitet wird – von Schmalz über Essig bis hin zu körnigem Frischkäse.

Wer es noch ursprünglicher mag, dem sei »Tea Time: Celebrating Claudia Roden’s Culinary Legacy with Leah Koenig« empfohlen. Die Kochbuchautorin König trifft auf DIE Kochbuchautorin schlechthin: Claudia Roden. Ein Gespräch über den großen Einfluss, den Roden mit ihren Kochbüchern auf die Welt der jüdischen Küche hat.

HAPPY HOUR Und in der Sektion Happy Hour soll es neben einem »Schawuot Cocktail« vom Cocktail-Meister Aaron Goldfarb auch um Themen wie »Koscher« der »Deli Industry« gehen. Wie Köche und Restaurantbesitzer mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie umgehen, wie es gelingt, das kulinarische Erbe zu bewahren und welche Bedeutung Essen im Judentum ganz generell hat, all das kann in halb- bis einstündigen Online-Meetings diskutiert werden.

Beim Rabbi on the Rocks gibt es selbst zu machende »Jewish Cocktails«.

Würzig wird es, so versprechen die Organisatoren, auch noch, denn Rabbinerin Keilah Lebell aus Los Angeles und Lior Lev Sercarz und Michelle Citrin zeigen, wie man mit Gewürzen aus dem Vorratsschrank seine Havdalah-Dose noch besser gestalten kann.

Für europäische Fans werden die zehn Tage eher anstrengend, da die Sessions größtenteils am späteren Abend zur Ostküstenzeit beginnen. Aber gegen die Augenringe gibt es während des Festivals bestimmt ein Rezept für einen wach machenden Shake.

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