Zwei Tage, nachdem sein Film A Real Pain in Los Angeles in der Kategorie bester Nebendarsteller einen Oscar geholt hat, hat Regisseur Jesse Eisenberg die polnische Staatsbürgerschaft angenommen. Das dürfte viel mit seiner biografisch geprägte Tragikomödie über zwei Cousins zu tun haben, die auf den Spuren ihrer Großmutter in Polen an einer Holocaust-Remembrance-Tour teilnehmen.
Eisenbergs Vorfahren stammen aus Polen und der Ukraine und wanderten in die USA aus. Die Arbeit am Film habe er begonnen, nachdem seine Großtante Doris 2019 im Alter von 106 Jahren gestorben war, berichteten mehrere US-Medien. Sie sei in Polen aufgewachsen und konnte 1938 in die USA fliehen. Andere Familienmitglieder, die in Polen blieben, wurden in der Schoa ermordet. In Interviews hatte der 41-Jährige immer wieder betont, wie groß sein Interesse am Land seiner Vorfahren sei. Im vergangenen Jahr gab er dann bekannt, dass er einen Antrag auf die polnische Staatsbürgerschaft gestellt habe.
Nun war es soweit. In einer Zeremonie in Anwesenheit von Polens Präsident Andrzej Duda am Dienstagabend wurde Eisenberg die Staatsbürgerschaft verliehen.
Wurzeln entdecken
Eisenberg sagte in seiner Dankesrede, dass die Dreharbeiten in Polen zu A Real Pain für ihn ein Schlüsselmoment gewesen seinen. Seine Familie habe über Generationen hinweg länger in der Region gelebt als in Amerika. Doch nach der Flucht in die USA sei diese Geschichte in den Hintergrund gerückt. Da habe er beschlossen, seine Wurzeln neu zu entdecken und »die Verbindung mit dem Land seiner Vorfahren wiederherzustellen«.
Kieran Culkin, der einen der Cousins spielt, wurde bei den Academy Awards als bester Nebendarsteller ausgezeichnet. ja