Frankreich

Erneut Messerangriff in Marseille

Tatort in Marseille Foto: BORIS HORVAT/AFP/Getty Images

In der südfranzösischen Hafenstadt Marseille ist am Mittwochabend der Lehrer einer Chabad-Schule mit Messern angegriffen worden. Wie französische Medien berichteten, handelt es sich um Tsion Saadon, der auch Rabbiner ist.

Er wurde kurz vor 20 Uhr auf der Straße von drei Männern angesprochen, die auf zwei Motorrollern unterwegs waren. Einer von ihnen trug ein T-Shirt des Islamischen Staats, ein anderer zeigte dem Lehrer auf seinem Handy ein Foto des Terroristen Mohamed Merah, der im März 2012 vor einer jüdischen Schule in Toulouse vier Menschen ermordet hat.

Die drei Männer auf den Motorollern beleidigten den Lehrer antisemitisch, bedrohten ihn, ein Mann stach ihm mit einem Messer in den Arm und das Bein. Als sich ein Auto näherte, flohen die Täter. Der Lehrer wird zurzeit im Krankenhaus behandelt. Er schwebe aber nicht in Lebensgefahr, sagte Michele Teboul, die Präsidentin der regionalen jüdischen Dachorganisation CRIF, im Gespräch mit Journalisten.

Fahndung Die Polizei in Marseille fahndet nach den Tätern. Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich bereits vor knapp vier Wochen. Damals stach vor einer Synagoge ein junger Mann arabischer Herkunft auf einen Rabbiner, dessen 19-jährigen Sohn und einen weiteren Beter ein und verletzte die drei. Der Täter wurde gefasst und sitzt im Gefängnis.

In Marseille leben rund 80.000 Juden. Die Stadt hat damit die zweigrößte jüdische Gemeinde Frankreichs. Wie CRIF-Regionalpräsidentin Michele Teboul sagte, »verändert der islamistische Extremismus, der online und per Satellit verbreitet wird, das uns vertraute Marseille«. ja

Kalifornien

»Es ist okay, nicht okay zu sein«

Wie die jüdische Gemeinschaft in Los Angeles mit den verheerenden Bränden umgeht – ein Zeugenbericht

von Jessica Donath  13.01.2025

Essay

Ritt ins Verderben

Gedanken eines österreichischen Juden zu einer möglichen Kanzlerschaft des Rechtsextremisten Herbert Kickl

von Vladimir Vertlib  12.01.2025 Aktualisiert

Frankreich

Zuflucht vor Mobbing

Weil die Zahl antisemitischer Vorfälle dramatisch steigt, nehmen immer mehr jüdische Eltern ihre Kinder von öffentlichen Schulen und schicken sie auf private. Eine Erkundung in Paris

von Florian Kappelsberger  12.01.2025

Polen

Duda würde Netanjahu nicht verhaften lassen

Am 27. Januar jährt sich die Befreiung von Auschwitz zum 80. Mal. Kommt der israelische Ministerpräsident trotz eines Haftbefehls gegen ihn?

 09.01.2025

Kalifornien

Synagoge fällt Feuern von Los Angeles zum Opfer

Die riesigen Brände gefährden auch jüdische Einrichtungen

 08.01.2025

USA

Welcome to Jiddishland

Nirgendwo sprechen so viele Menschen Jiddisch wie in New York. Und es werden immer mehr. Die Mameloschen hat die Grenzen der chassidischen Communitys längst überschritten

von Jörn Pissowotzki  08.01.2025

Social Media

Elon Musk hetzt wieder gegen George Soros

Der Berater des designierten US-Präsidenten Donald Trump bedient sich dabei erneut der Figur des Magneto aus dem Marvel-Universum

von Ralf Balke  08.01.2025

Interview

»Die FPÖ gilt als Prototyp des Rechtspopulismus«

Demokratieforscher Simon Franzmann über den Rechtsruck in Österreich

von Michael Grau und Daniel Behrendt  08.01.2025

Meinung

Der Neofaschist Herbert Kickl ist eine Gefahr für Österreich

In der FPÖ jagt ein antisemitischer »Einzelfall« den anderen, ihr Obmann will die liberale Demokratie abschaffen und könnte schon bald Kanzler sein

von Bini Guttmann  08.01.2025