Spanien

Ende der Neutralität

Die Föderation der Jüdischen Gemeinden in Spanien bekennt sich zur Einheit des Landes. Foto: dpa

In einem klaren Bekenntnis zur Einheit der Nation gibt die Föderation der Jüdischen Gemeinden in Spanien (FCJE) ihren bis dato verfolgten Neutralitätskurs in dem Konflikt zwischen der Zentralregierung in Madrid und den katalanischen Separatisten auf und nennt Letztere als Verantwortliche für die aktuelle politische Krise.

Wenige Stunden, nachdem die Regionalregierung in Barcelona sich für die Unabhängigkeit ausgesprochen hatte, veröffentlichte der FCJE folgende Erklärung: »Wir als spanische Juden bekennen uns zur Verfassung Spaniens, zur Einhaltung der Rechtsstaatlichkeit, der Solidarität und Gleichheit aller Spanier sowie der Einheit Spaniens.«

Koexistenz Zudem hoffe man, dass die staatlichen Autoritäten »in Katalonien wieder eine Normalität herstellen« sowie die »Brüderlichkeit und friedliche Koexistenz als spanische Staatsbürger« überall gewährt bleibt.

In Spanien selbst leben schätzungsweise 45.000 Juden, davon rund ein Drittel in Katalonien. Dort war man in der Frage der Unabhängigkeit der Region zutiefst gespalten, weshalb die Gemeinde in Barcelona sich offiziell immer neutral gegeben hatte.

»Das ist eine politische Angelegenheit, die das Judentum nicht direkt berührt«, ließ ihr Vorsitzender Victor Sorenssen Anfang Oktober verlauten. »Deshalb nehmen wir als Gemeinde auch für keine Seite Partei.« Damit dürfte jetzt Schluss sein.

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