Es gibt Schauspieler, die sich nur vor die Kamera stellen müssen, um eine große Wirkung zu erzielen - einfach nur durch ihre Präsenz. Zu den wenigen, auf die dies zutrifft, zählt Elliott Gould. Der jüdische Darsteller wird heute 85 Jahre alt. Über ihn gibt es viel zu erzählen, inklusive seiner filmreifen Ehe-Stories.
Einem etwas jüngeren Publikum wurde Gould durch Ocean’s Eleven und den Fortsetzungen des Films bekannt - sowie dem Spin-off Ocean´s 8. Doch schon lange zuvor konnte er das Publikum mit echten Klassikern amüsieren, faszinieren und überzeugen - und dies mit Leichtigkeit.
Ein einziges Mal Seinen Durchbruch feierte Elliott Gould im Jahr 1969, im Alter von 31 Jahren, in dem Comedy-Drama Bob & Carol & Ted & Alice. Für sein Wirken in diesem Film erhielt er seine bisher einzige Oscar-Nominierung. Weitere Nominierungen für diverse Preise folgten - doch nur ein einziges Mal gewann er auch: Für eine Comedy-Nummer wurde Gould 1970 mit dem Laurel Award ausgezeichnet. Verdient hätte er weitaus mehr.
In den vergangenen sechs Jahrzehnten tauchte Elliott Gould, dessen jüdische Vorfahren aus der Ukraine, Polen und Russland kamen, in zahllosen Kinowerken sowie im amerikanischen Fernsehen auf. Seine Mutter Lucille Goldstein verkaufte künstliche Blumen in Brooklyn, sein Vater Bernard Goldstein war in der Bekleidungs-Branche tätig. Sohn Elliott, der den Künstler-Nachnamen Gould annahm, meinte einst in einem Interview, er habe eine »sehr tiefe jüdische Identität«.
Außergewöhnlich waren nicht nur seine Rollen als Darsteller, sondern auch als Ehemann. Es gibt nur einen einzigen Mann auf dem Planeten, der Barbra Streisand zu seinen Ex-Frauen zählt, nämlich Elliott Gould. Er lernte sie 1963 auf dem Broadway kennen, wo beide in die Musicalproduktion I Can Get It for You Wholesale involviert waren. Aus dieser Ehe, die bis 1971 andauerte, ging der Sohn Jason Gould hervor, der ebenfalls Schauspieler wurde.
Zweimal Bogart Seine anderen beiden Ehen führte Elliott Gould mit ein und derselben Frau, nämlich Jennifer Bogart, der Tochter des Regisseurs Paul Bogart. Mit ihr war er von 1973 bis 1975 verheiratet - und dann wieder von 1978 bis 1989. Schon vor ihrer ersten Hochzeit gingen aus ihrer Verbindung zwei Kinder hervor: Molly und Samuel.
Ein guter Ehemann zu sein, reichte nicht aus, um die Rechnungen zu bezahlen, das Mitwirken in guten Hollywoodfilmen aber durchaus. In Robert Altmans Werk M*A*S*H von 1970, das die US-Streitkräfte im Koreakrieg durch den Kakao zog, während in der Realität der Vietnam-Krieg andauerte, spielte Elliott Gould Captain »Trapper« John McIntyre - neben anderen Stars wie Donald Sutherland und Robert Duvall. Mit Altman arbeitete Gould auch an The Long Goodbye und California Split.
Noch bevor die 1970er Jahre vorbei waren, kam es zu Kooperationen mit Alan Arkin, Ingmar Bergman und Richard Attenborough. Später waren es andere große Filme, in denen Elliott Gould auftauchte, darunter auch Bugsy und American History X - einem wichtigen Werk über Neo-Nazis in den USA. In Steven Soderberghs Contagion war Gould ebenfalls zu sehen.
TV-ComedySHOW War Elliott Gould außerdem Teil der wichtigsten Comedy-Fernsehshow aller Zeiten? Exakt. Denn sechsmal fungierte er als Host von Saturday Night Live. Von seiner Mitwirkung in den Serien Friends und Mulaney ganz zu schweigen.
Einer der bislang letzten Filme, in denen er mitwirkte war The Kominsky Method mit Michael Douglas von 2018. Doch alle erwähnten Musicals, Kinofilme, Shows und Serien sind nur die Spitze des Eisbergs - ein Bruchteil von Elliott Goulds Werk. Regisseure, die einen Charakterdarsteller par excellence wollen, haben Goulds Telefonnummer.
A happy and funky birthday to you, Elliott! Mazel Tov!