Die Jewish Claims Conference (JCC) und das Bundesfinanzministerium haben sich auf eine finanzielle Hilfe für jüdische NS-Verfolgte, die den Holocaust als Kinder überlebt haben, geeinigt. Anspruchsberechtigt sind Child Survivors, also Überlebende der Schoa, die sich als Kinder mindestens sechs Monate in einem Konzentrationslager, Ghetto oder Versteck aufhalten mussten.
Entsprechend der Vereinbarung sollen die Berechtigen jeweils eine Einmalzahlung von 2500 Euro für medizinisch-psychotherapeutische Hilfe erhalten. Julius Berman, Präsident der Claims Conference, teilte mit, dass dafür ein gemeinsamer Fonds in Höhe von 250 Millionen Dollar eingerichtet werden soll.
Wie aus dem Bundesfinanzministerium verlautete, wird damit gerechnet, dass etwa 70.000 Holocaustüberlebende Leistungen aus diesem Fonds in Anspruch nehmen werden. Dies entspreche einem Kostenrahmen von bis zu 175 Millionen Euro. Die Einrichtung des Fonds bedarf der Zustimmung des Deutschen Bundestages.
Anerkennung »Die Leistung stellt für die Child Survivors eine Anerkennung ihres besonderen Verfolgungsschicksals dar, das im Verlust der Kindheit besteht. Sie durchlitten als Kinder Trennung anstelle von Schutz und Zuneigung, Kälte und Hunger anstelle von Geborgenheit und Tod anstelle von Liebe«, sagte Rüdiger Mahlo, Repräsentant der Claims Conference in Deutschland.
»Die anhaltenden Folgen treten gerade im Alter auf und äußern sich vermehrt in seelischen und körperlichen Erkrankungen«, so Mahlo weiter. ja