Bei den Parlamentswahlen in Argentinien hat Rabbiner Sergio Bergman seinen Wahlkreis gewonnen. Der 51-jährige ehemalige Leiter der religiös-konservativ ausgerichteten Congregación Israelita Argentina erhielt in Buenos Aires mehr als ein Drittel der Stimmen. Bergman war Spitzenkandidat der rechtspopulistischen Partei Republikanischer Vorschlag (Propuesta Republicana – PRO).
Ausgelassen feierten der Rabbiner und seine Anhänger in Buenos Aires die Bekanntgabe des Wahlergebnisses. »Was für ein schöner Tag für diesen Akt der Bürgerbeteiligung!«, hatte Bergman bereits am Wahlmorgen seine Follower über Twitter begrüßt.
Partei PRO Das regierende Parteienbündnis »Front für den Sieg« musste dagegen erhebliche Stimmenverluste vor allem in ihren ehemaligen Hochburgen verbuchen. Sie verfügt in der Deputiertenkammer jetzt nur noch über 132 (vorher 143) der 257 Sitze. Die PRO wird künftig mit 18 statt bisher neun Abgeordneten im Parlament vertreten sein und ist damit viertstärkste Oppositionspartei. Im Senat war die PRO zuvor nicht vertreten. Jetzt hat sie zwei Mandate. Die PRO ist die führende politische Kraft in der argentinischen Hauptstadt, ihr Spitzenkandidat, Bürgermeister Mauricio Macri, kündigte an, im kommenden
Jahr für das Präsidentenamt kandidieren zu wollen.
Argentinische Medien wie die Tageszeitung »Clarin« sprechen von einer schweren Wahlschlappe für die derzeitige Staatspräsidentin Cristina Fernández de Kirchner, die sich derzeit von einer schweren Operation erholt. Rund 30,6 Millionen Stimmberechtigte waren am Sonntag aufgerufen, 127 Abgeordneten- und 24 Senatorenmandate neu zu vergeben. In Argentinien herrscht Wahlpflicht für Staatsbürger zwischen 18 und 70 Jahren.