Sie gilt als die bedeutendste jüdische Frau des mittelalterlichen Englands: die Kauffrau Licoricia. Seit Samstag nun erinnert eine Bronzestatue in ihrer Heimatstadt Winchester in der Grafschaft Hampshire an die historische Figur aus dem 13. Jahrhundert.
Licoricia, deren Name übersetzt »süße Wurzeln« bedeutet, war zu ihrer Zeit eine der führenden Persönlichkeiten in der jüdischen Gemeinde von Winchester und eine der reichsten Frauen Englands. Sie war als Geldverleiherin von König Heinrich III. und Königin Eleanor tätig. Geld aus ihrem Nachlass wurden beispielsweise für den Bau von Westminster Abbey verwendet.
Einweihung Zu der Einweihungsfeier der Statue, die Licoricia in der Tracht der Zeit mit ihrem Sohn Asher zeigt, waren neben Vertretern der Lokalpolitik und religiöser Gemeinschaften auch der Oberrabbiner des Vereinigten Königreichs, Ephraim Mirvis, in die Stadt im Südwesten Englands gekommen.
Prinz Charles musste seine Teilnahme wegen einer Coronainfektion kurzfristig absagen. In seiner Rede sprach der Oberrabbiner von der »anhaltenden schrecklichen Verfolgung von Juden in diesem Land, die im Jahr 1290 schließlich zur Vertreibung der Juden aus England führte«.
In diesen außergewöhnlich schwierigen Zeiten habe es mit Licoricia eine außergewöhnliche Frau gegeben, die ihrem Judentum verpflichtet war und »entschlossen war, ihre Familie großzuziehen, ein erfolgreiches Unternehmen aufzubauen und einen Beitrag von unschätzbarem Wert für ihr Land zu leisten«, sagte Mirvis.
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