Grossbritannien

Ein Denkmal für Licoricia

Feierliche Präsentation des Denkmals am Samstag in der Grafschaft Hampshire Foto: imago images/i Images

Sie gilt als die bedeutendste jüdische Frau des mittelalterlichen Englands: die Kauffrau Licoricia. Seit Samstag nun erinnert eine Bronzestatue in ihrer Heimatstadt Winchester in der Grafschaft Hampshire an die historische Figur aus dem 13. Jahrhundert.

Licoricia, deren Name übersetzt »süße Wurzeln« bedeutet, war zu ihrer Zeit eine der führenden Persönlichkeiten in der jüdischen Gemeinde von Winchester und eine der reichsten Frauen Englands. Sie war als Geldverleiherin von König Heinrich III. und Königin Eleanor tätig. Geld aus ihrem Nachlass wurden beispielsweise für den Bau von Westminster Abbey verwendet.

Einweihung Zu der Einweihungsfeier der Statue, die Licoricia in der Tracht der Zeit mit ihrem Sohn Asher zeigt, waren neben Vertretern der Lokalpolitik und religiöser Gemeinschaften auch der Oberrabbiner des Vereinigten Königreichs, Ephraim Mirvis, in die Stadt im Südwesten Englands gekommen.

Prinz Charles musste seine Teilnahme wegen einer Coronainfektion kurzfristig absagen. In seiner Rede sprach der Oberrabbiner von der »anhaltenden schrecklichen Verfolgung von Juden in diesem Land, die im Jahr 1290 schließlich zur Vertreibung der Juden aus England führte«.

In diesen außergewöhnlich schwierigen Zeiten habe es mit Licoricia eine außergewöhnliche Frau gegeben, die ihrem Judentum verpflichtet war und »entschlossen war, ihre Familie großzuziehen, ein erfolgreiches Unternehmen aufzubauen und einen Beitrag von unschätzbarem Wert für ihr Land zu leisten«, sagte Mirvis.

Mehr dazu lesen Sie in unserer Printausgabe am Donnerstag.

Kalifornien

»Es ist okay, nicht okay zu sein«

Wie die jüdische Gemeinschaft in Los Angeles mit den verheerenden Bränden umgeht – ein Zeugenbericht

von Jessica Donath  13.01.2025

Essay

Ritt ins Verderben

Gedanken eines österreichischen Juden zu einer möglichen Kanzlerschaft des Rechtsextremisten Herbert Kickl

von Vladimir Vertlib  12.01.2025 Aktualisiert

Frankreich

Zuflucht vor Mobbing

Weil die Zahl antisemitischer Vorfälle dramatisch steigt, nehmen immer mehr jüdische Eltern ihre Kinder von öffentlichen Schulen und schicken sie auf private. Eine Erkundung in Paris

von Florian Kappelsberger  12.01.2025

Polen

Duda würde Netanjahu nicht verhaften lassen

Am 27. Januar jährt sich die Befreiung von Auschwitz zum 80. Mal. Kommt der israelische Ministerpräsident trotz eines Haftbefehls gegen ihn?

 09.01.2025

Kalifornien

Synagoge fällt Feuern von Los Angeles zum Opfer

Die riesigen Brände gefährden auch jüdische Einrichtungen

 08.01.2025

USA

Welcome to Jiddishland

Nirgendwo sprechen so viele Menschen Jiddisch wie in New York. Und es werden immer mehr. Die Mameloschen hat die Grenzen der chassidischen Communitys längst überschritten

von Jörn Pissowotzki  08.01.2025

Social Media

Elon Musk hetzt wieder gegen George Soros

Der Berater des designierten US-Präsidenten Donald Trump bedient sich dabei erneut der Figur des Magneto aus dem Marvel-Universum

von Ralf Balke  08.01.2025

Interview

»Die FPÖ gilt als Prototyp des Rechtspopulismus«

Demokratieforscher Simon Franzmann über den Rechtsruck in Österreich

von Michael Grau und Daniel Behrendt  08.01.2025

Meinung

Der Neofaschist Herbert Kickl ist eine Gefahr für Österreich

In der FPÖ jagt ein antisemitischer »Einzelfall« den anderen, ihr Obmann will die liberale Demokratie abschaffen und könnte schon bald Kanzler sein

von Bini Guttmann  08.01.2025