Die Europäische Rabbinerkonferenz (CER) hat am Dienstag den Lord-Jakobovits-Preis an Spaniens König Felipe VI. verliehen. Wie spanische Medien berichteten, wurde der Monarch vor allem für die jüngsten Bemühungen des Landes geehrt, »die jüdischen Gemeinden wiederherzustellen«.
Bei der Preisverleihung im Königspalast El Pardo in der Nähe von Madrid lobte CER-Präsident Pinchas Goldschmidt Spaniens »außerordentliche Bemühungen«, begangenes Unrecht gegen die Juden des Landes zu beseitigen. »In einer Epoche, in der der Antisemitismus in ganz Europa zunimmt, hat Spanien außergewöhnliche Maßnahmen ergriffen, um seine Juden willkommen zu heißen.«
Madrid hatte im vergangenen Jahr beschlossen, Nachfahren sefardischer Juden, die nach 1492 von der katholischen Inquisition aus Spanien vertrieben wurden, auf Antrag einzubürgern. Bisher haben die Behörden etwa 4500 Anträge bewilligt.
Dankesrede König Felipe sagte in seiner Dankesrede, »im Namen der Gerechtigkeit« sei es die »Pflicht des Landes«, alles zu tun, um jüdisches Leben nach Spanien zurückzubringen. Europa brauche »den unschätzbaren Beitrag seiner jüdischen Gemeinden«, man müsse »unsere gemeinsamen jüdisch-christlichen Werte« ehren.
Felipe dankte den sefardischen Juden für ihre Liebe sowie Loyalität gegenüber Spanien und betonte, viele Städte und Gemeinden in Spanien würden nun ihr jüdisches Erbe wiederentdecken.
Der Lord-Jakobovits-Preis wird seit 2011 verliehen. Zu den Preisträgern gehören Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs früherer Premierminister Manuel Valls.