Der Gedenktag zur Ermordung von 500.000 europäischen Sinti und Roma durch die Nationalsozialisten am 2. August wird wegen der Corona-Pandemie erneut vor allem digital begangen. Eine Teilnahme ist über die Internetseite www.roma-sinti-holocaust-memorial-day.eu möglich, wie der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma am Freitag in Heidelberg mitteilte.
auschwitz An der Veranstaltung und Kranzniederlegung in der Sinti-und-Roma-Gedenkstätte im ehemaligen Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau nehmen nur wenige Vertreter der Minderheit teil.
»Auschwitz ist das Gewissen, das an uns alle appelliert, unsere Stimme gegen den heute wieder um sich greifenden, mörderischen Rassismus mit seinen zahlreichen Toten zu erheben«, sagte der Zentralratsvorsitzende Romani Rose. Der Versuch einiger Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, die Gewaltenteilung, das grundlegende Prinzip des Rechtsstaats, aufzuweichen, mache »fassungslos – gerade nach den Erfahrungen der Menschheitsverbrechen der Nazis und der kommunistischen Diktatur in Europa«.
Europaweit ermordeten die Nationalsozialisten rund 500.000 Sinti und Roma. Jeweils am 2. August wird daran erinnert. An diesem Datum wurden 1944 in den Gaskammern von Auschwitz-Birkenau die letzten dorthin deportierten 4300 Sinti und Roma ermordet. kna/ja