Noch bis zum 5. Mai werden in der Kunsthalle von Rotterdam Spielsachen gezeigt, die einst Anne Frank gehörten. Es handelt sich um eine Metallschachtel mit 161 Murmeln, die das jüdische Mädchen 1942 ihrer nichtjüdischen Freundin Toosje Kupers überlassen hatte, bevor sie sich zusammen mit ihrer Familie in einem Hinterhaus in Amsterdam vor den deutschen Besatzern versteckte.
Teeservice Außer einem Teeservice für Puppen und einem Buch sind die Murmeln die einzigen Spielsachen von Anne Frank, die erhalten geblieben sind. Gezeigt werden sie im Rahmen der Ausstellung »Der Zweite Weltkrieg in 100 Objekten«, die diese Woche vom niederländischen König Willem Alexander feierlich eröffnet wurde.
Anne Frank war 1944 zusammen mit ihrer Familie verraten, im Hinterhaus von Amsterdam von der deutschen Polizei und SS verhaftet und später nach Westerbork und Auschwitz deportiert worden. Sie starb kurz vor der Befreiung als 15-Jährige im März 1945 in Bergen-Belsen an Typhus. Weltweit bekannt wurde sie durch ihr Tagebuch, das ihr Vater Otto – der einzige Überlebende der Familie – nach dem Krieg veröffentlichte.
Die Spielsachen hat Annes ehemalige Nachbarin Toosje Kupers erst vor Kurzem der Anne-Frank-Stiftung in Amsterdam zur Verfügung gestellt. Anne habe sie damals gebeten, die Murmeln aufzubewahren, »damit sie nicht in falsche Hände fallen«, sagte Kupers einen niederländischen Nachrichtensender. ja