Mit 90 Jahren ist die Holocaust-Überlebende Edith Heinrich in Chemnitz gestorben. Wie einige ihrer Leidensgenossen hatte sie noch im hohen Alter vor Schulklassen über die Nazi-Zeit und die Schoa gesprochen.
Sie wurde in Breslau geboren. Ihre Mutter war Jüdin, ebenso wie ihr Vater, der jedoch als Konvertit in Nazi-Deutschland als »Arier« galt. Deshalb wurde die Familie nicht deportiert.
Laut Edith Heinrich verließ ihr Vater die Familie während ihrer Kindheit. Ihre Mutter ließ sich in der Hoffnung taufen, ihre vier Kinder so schützen zu können. Die Familie wurde dennoch in ihren Rechten eingeschränkt und bekam während des Krieges kleinere Essensrationen als andere.
Anfang 1945 gingen Edith Heinrichs Geschwister zu ihrem Vater, da befürchtet wurde, dass die Nazis doch auch ihre Familie ermorden könnten. Sie weigerte sich jedoch, ihre Mutter zu verlassen. Eine Nicht-Jüdin rettete sie, indem sie beide versteckte.
Nach dem Krieg war Edith Heinrich weiterhin mit Vorurteilen konfrontiert. Dies besserte sich erst, als sie sich schließlich in Chemnitz niederließ. ja