Indien

Der verlorene Stamm

Im Nordosten Indiens, in den Bundesstaaten Manipur und Mizoram, leben rund 5.000 Juden. Sie nennen sich Bnei Menasche und beanspruchen für sich, die Nachfahren eines der zehn verlorenen Stämme Israels zu sein. Sie sollen im achten Jahrhundert v.d.Z. von den Assyrern verschleppt worden und danach verschollen gewesen sein.

Anfang des 20. Jahrhunderts konvertierten die Bnei Menasche zum Christentum, doch lösten sie sich vor etwa 30 Jahren wieder und wandten sich dem Judentum zu. Vermutlich sind sie vor einigen Jahrhunderten aus China in diese Gegend gekommen, schriftliche Zeugnisse gibt es jedoch nicht. Die Bnei Menasche pflegen einige jüdische Traditionen. Sie haben ein Volkslied, das von Moses und dem Auszug aus Ägypten erzählt. Für viele ist das der Beweis, dass sie jüdisch sind. Die israelischen Oberrabbiner haben die Bnei Menasche vor drei Jahren als Juden anerkannt. Wenn sie nun offiziell zum Judentum übertreten, fallen sie unter das Chok HaSchwut, das Rückkehrrecht, und dürfen nach Israel einwandern.

shavei Jisrael Die meisten Juden in Mizoram leben in der Hauptstadt Aizol. Es sind rund 500, eine sehr kleine Minderheit in einem Bundesstaat, in dem rund eine Million Einwohner leben. In Aizol gibt es zwei Synagogen. Eine betreibt Shavei Jisrael, eine Organisation, die weltweit »verlorene Juden« aufspürt und unterstützt. In Mizoram ist Shavei Jisrael seit den 80er-Jahren aktiv, führt religiöse Workshops durch und Seminare für Gemeindeleiter.

Das Gemeindezentrum und die Synagoge sind in einem Haus untergebracht, das einer Christin gehört, die sich mit dem jüdischen Volk verbunden fühlt. Immer vor den Feiertagen kommt ein Schochet aus Delhi oder Bombay nach Aizol und schlachtet Tiere. Eine jüdische Schule gibt es in Mizoram nicht.

Die israelische Regierung versucht, die Bnei Menasche zur Auswanderung zu bewegen. Bei den meisten stößt das Werben auf Interesse. Viele betrachten es als eine Mizwa, Alija zu machen. Andere hoffen auf bessere wirtschaftliche Perspektiven für sich und ihre Familien. Einige haben schon angefangen, sich auf das Leben in Israel vorzubereiten. Sie haben sich von israelischen Helfern Computer und Nähmaschinen gewünscht. Sie wollen unabhängig sein in Israel und nicht von Sozialhilfe leben müssen. Der Wille, selbst etwas zu tun, das eigene Geschick selbst in die Hand zu nehmen, ist groß.

Türkei

Berichte: Türkische Polizei verhaftet Mann, der Anschläge auf Juden plante

Der Tatverdächtige soll Befehle vom Islamischen Staat erhalten haben

 21.02.2025

London

Fasten und Beten gegen säkulare Bildung

Die ultraorthodoxe Gemeinde fürchtet die staatliche Kontrolle ihrer Schulen. Andere Juden finden gerade dies dringend nötig

von Daniel Zylbersztajn-Lewandowski  17.02.2025

Meinung

Wie das Ende eines Alptraums, der fünf Jahre gedauert hätte

Alon Ishay ist erleichtert, dass die Koalitionsgespräche der FPÖ vorerst gescheitert sind

von Alon Ishay  17.02.2025

USA

Die Hoffnung von San Francisco trägt Levi’s-Jeans

Dem beliebten Touristenziel geht es schlecht. Der Millionenerbe und Philanthrop Daniel Lurie soll es richten. Er ist der vierte jüdische Bürgermeister Westküstenmetropole

von Sarah Thalia Pines  16.02.2025

USA

Aus dem Schatten von Taylor Swift

Gracie Abramsʼ Stern scheint am Pophimmel gerade besonders hell. Das liegt nicht nur an ihrer besten Freundin

von Nicole Dreyfus  16.02.2025

Griechenland

Israelisches Paar in Athen angegriffen

Der Mann und die Frau sprachen auf der Straße Hebräisch – zwei arabischsprachige Männer attackierten sie mit einem Messer

 16.02.2025

Australien

Krankenpfleger drohen, israelische Patienten zu ermorden

Premierminister Anthony Albanese sagt, das Video sei »von Hass getrieben und widerlich.«

von Imanuel Marcus  14.02.2025

Polen

Ronald S. Lauder erhält Karski-Preis

Lauder wird für sein Engagement für die Erneuerung jüdischen Lebens in Polen und das Schoa-Gedenken geehrt

 13.02.2025

Künstliche Intelligenz

So Fake, aber so gut

Ein AI-generiertes, an den Antisemiten Kanye West adressiertes Video geht gerade viral. Und es ist eine Wohltat!

von Sophie Albers Ben Chamo  12.02.2025