Großes Aufgebot in Thessaloniki. In Anwesenheit des deutschen Konsuls Walter Stechel sowie zahlreicher Vertreter des jüdischen Lebens in Griechenland überreichte Michael Roth, Staatsminister für Europa im Auswärtigen Amt, das Bundesverdienstkreuz an David Saltiel, den Vorsitzenden der jüdischen Gemeinschaft Griechenlands sowie der jüdischen Gemeinde seiner Heimatstadt.
Die Auszeichnung erhielt er für seine Rolle als Vermittler zwischen Deutschland und den Juden Griechenlands sowie sein Engagement für das in Thessaloniki geplante Holocaust-Museum.
verleihung »Danke, lieber David Saltiel, dass Sie sich für die Zusammenarbeit mit Deutschland geöffnet haben: ob bei internationalen Sommerlagern für Jugendliche, bei der Restaurierung der traditionsreichen Monastirioten-Synagoge in Thessaloniki oder insbesondere beim Projekt eines Holocaust-Museums in Thessaloniki«, sagte Michael Roth anlässlich der Verleihung.
Das Projekt, das gemeinsam von der jüdischen Gemeinde und der Stadt Thessaloniki realisiert wird und nahezu vollständig von Deutschland und der griechischen Stavros-Niarchos-Stiftung finanziert wird, soll nicht nur die Erinnerung an das Schicksal der jüdischen Gemeinde im Holocaust bewahren, sondern auch den wichtigen Beitrag dieser einst größten sefardischen Gemeinde auf dem Balkan für die gesellschaftliche, wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung der Stadt würdigen.
Für Saltiel war dies ein bewegender Moment. »Ich selbst wurde erst nach dem Holocaust geboren«, sagte er. »Trotzdem kämpfe ich darum, dass so etwas nie wieder passieren kann. Ich konnte beobachten, dass das Deutschland von heute sich gleichfalls gegen Antisemitismus und Rassismus engagiert. Wir haben also dieselben Ideale.« Saltiel bedankte sich mit einem Toast und den Worten »LeChaim!«.