Auf die Synagoge in der südbrasilianischen Stadt Pelotas ist ein Brandanschlag verübt worden. Die Holztüren, Fenster und Elektrik des Gebäudes wurden dabei laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Jewish Telegraphic Agency (JTA) beschädigt. Die Täter schmierten zudem Parolen an die Wand, mit denen die jüdische Gemeinschaft bedroht wurde: sie solle »auf eine internationale Intifada« warten.
Vertreter der jüdischen Gemeinde sagten, der Anschlag vom vergangenen Donnerstag sei ein Angriff auf Demokratie und Religionsfreiheit. Sie riefen die Behörden des Landes auf, aktiv zu werden. Die Täter, die ihrer religiösen Intoleranz gewalttätig Ausdruck gegeben hätten, müssten bestraft werden, wurde Fernando Lottenberg, Präsident der brasilianischen Dachorganisation der jüdischen Gemeinden, zitiert.
Parolen Es war bereits der dritte Anschlag auf die Synagoge in jüngerer Zeit. In der Vergangenheit waren zusätzlich zu propalästinensischen Parolen auch Forderungen nach der Entlassung des linksgerichteten Ex-Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva auf die Wände geschrieben worden. Lula, der im vergangenen Monat wegen Korruptionsvorwürfen festgenommen wurde, gilt als starker Unterstützer der arabischen Welt und als Kritiker Israels.
In Pelotas leben nach Angaben von JTA etwa 70 jüdische Familien. Die Stadt in Brasiliens südlichstem Staat Rio Grande do Sul hat etwa 350.000 Einwohner. ag