Rund 30 jüdische Gemeindezentren in mindestens 17 US-Bundesstaaten haben am Mittwoch Anrufe erhalten, in denen mit einer Bombenexplosion gedroht wurde. Das berichteten amerikanische Medien. Paul Goldenberg, der Direktor für Sichere Gemeindenetzwerke, die mit den Jüdischen Federationen Nordamerikas zusammenarbeiten, sprach von insgesamt 30 Drohanrufen.
Außerdem wurde von zusätzlichen Drohanrufen gegen jüdische Schulen und andere Einrichtungen berichtet. Viele Gemeindezentren wurden am Mittwoch evakuiert. Es kam zu keiner Explosion.
Listen Die JCC Association of North America listete in einer Mitteilung Drohanrufe in 17 Staaten auf: New York, Ohio, New Jersey, Florida, Massachusetts, Maryland, Michigan, Kansas, Delaware, Connecticut, Alabama, Maine, California, Tennessee, Missouri, Minnesota und Texas. Die Anti-Defamation League gab eine ähnliche Liste heraus, auf der zusätzlich der Bundesstaat South Carolina stand.
Bereits am 9. Januar hatte es Bombendrohungen gegen 16 jüdische Einrichtungen im Nordosten und Süden der USA gegeben. Die Anrufer hatten ihre Botschaft laut Goldenberg zuvor aufgezeichnet und am Telefon abgespielt. Mehrere Hundert Menschen mussten die Gemeindezentren aufgrund der unklaren Sicherheitslage räumen. An diesem Mittwoch seien die Drohungen live gewesen, sagte Goldenberg der Jewish Telegraphic Agency (JTA). In den meisten Fällen habe sich eine Frau gemeldet, die die Bombendrohung ausgesprochen und dann aufgehängt habe.
Social Media Goldenberg sagte, seine Organisation berate sich derzeit mit dem FBI und anderen Sicherheitskräften. Nicht nur Drohanrufe, sondern auch die Zahl der Drohungen von Rechtsextremen in den Sozialen Medien haben in der letzten Zeit zugenommen.
»Neo-Nazi-Gruppen und weiße Rassisten scheinen lauter zu werden«, lautete sein Eindruck. »Ihre Drohungen werden spezifischer, und manchmal rufen sie zu bewaffneten Märschen auf. Und in anderen Fällen hinterlassen sie sehr spezifische Drohungen gegen jüdische Gemeinden.«