Der Oberbürgermeister von Montreal, Denis Coderre, ist am Montag in Berlin mit dem Geschäftsführer des Zentralrats der Juden, Daniel Botmann, und der Leiterin der politischen Abteilung des Zentralrats, Michaela Fuhrmann, zu einem Gespräch zusammengetroffen. Dabei ging es vor allem um Antisemitismus und welche Rolle Bürgermeister beim Kampf dagegen spielen können.
Coderre, der auch Präsident des internationalen Bürgermeisternetzwerks »Metropolis« ist, stellte seinen Gesprächspartnern das sogenannte Living-Together-Programm vor, das er nach den Pariser Terroranschlägen Anfang 2015 initiiert hat. Im Rahmen des Programms hat Coderre auch einen internationalen Runden Tisch gegen Antisemitismus ins Leben gerufen und den Zentralrat zur Mitarbeit eingeladen.
antisemitismus »Trotz der geografischen Entfernung von Berlin und Montreal sind viele gesellschaftliche Herausforderungen, mit denen wir tagtäglich umgehen müssen, identisch«, sagte Daniel Botmann. »Antisemitismus, Hate Speech und Islamismus sind gefährliche Phänomene, die wir als demokratische Gesellschaften entschieden bekämpfen müssen.«
Das Eintreten von Denis Coderre gegen Antisemitismus sei beachtlich, so Botmann. »Ich würde mir wünschen, dass viele andere Bürgermeister es ihm gleichtun.« Nach dem Treffen im Leo-Baeck-Haus gedachte Coderre am Holocaust-Mahnmal der Opfer der Schoa und legte Blumen nieder. ja