Die Ausstellung »Auschwitz: Nicht lange vorbei. Nicht weit weg« erhält einen der diesjährigen European Union Prizes for Cultural Heritage / Europa-Nostra-Preis.
Die Schau bewahre auf der Grundlage gründlicher historischer Forschung die Erinnerung an eines der schlimmsten Kapitel der Menschheitsgeschichte, begründete die Jury laut einer am Donnerstag von der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau veröffentlichten Mitteilung ihre Entscheidung. Die Gedenkstätte hat die Ausstellung gemeinsam mit dem spanischen Unternehmen Musealia gestaltet.
STATIONEN Eröffnet wurde die Schau 2017 in Madrid und dort laut der Mitteilung von rund 600.000 Menschen besucht; derzeit ist sie in New York zu sehen. Geplant sind auch Stationen in London und Berlin. Gezeigt werden unter anderem 700 Artefakte und Gegenstände aus dem Besitz von Häftlingen und SS-Leuten, etwa Kleidung und Gebrauchsgegenstände der Ermordeten, der Schreibtisch von Lagerkommandant Rudolf Höß oder ein Güterwaggon, mit dem Opfer transportiert wurden.
Der Europa-Nostra-Preis, der seit 2000 mit dem European Union Prize for Cultural Heritage kombiniert ist, zählt zu den bedeutendsten Auszeichnungen auf dem Gebiet des kulturellen Erbes in Europa. Neben der Ausstellung zu Auschwitz wurden in diesem Jahr noch 20 andere Kulturprojekte aus 15 europäischen Staaten ausgezeichnet. Darunter sind Kulturlandschaften, Restaurierungen sowie Forschungsprojekte.
GRAND PRIX Unter ihnen sucht eine Jury nun vier Preisträger für den sogenannten »Grand Prix«. Diese erhalten 10.000 Euro Preisgeld. Zudem wird ein Publikumspreis vergeben, über den Bürger im Netz abstimmen können. Die Gewinner des »Grand Prix« sowie des Publikumspreises werden im Herbst mitgeteilt.
EU-Kulturkommissarin Mariya Gabriel sagte: »In einem Moment, in dem Millionen Europäer physisch getrennt bleiben, bringt unser Kulturerbe die Menschen weiterhin zusammen.« Die diesjährigen Preisträger seien »inspirierende und kraftvolle« Beispiele, zu einem geeinteren und widerstandsfähigeren Europa beizutragen. kna