Das Gesundheitsamt in Malmö hat die einzige Abteilung eines Supermarkts in der südschwedischen Stadt geschlossen, in der koscheres Fleisch zum Verkauf angeboten wurde. Als Begründung für die Maßnahme wurde Lebensmittelhygiene angeführt, wie die Jewish Telegraphic Agency (JTA) unter Berufung auf die Zeitung »Sydsvenskan« berichtete.
Inspektoren hätten in dieser Woche den Laden ICA Kvantum Malmborgs Limhamn aufgesucht, der in den vergangenen Jahren tiefgefrorenes Koscher-Fleisch verkauft habe, hieß es weiter laut dem Bericht. Die Möglichkeit, dort koscheres Fleisch zu erwerben, habe auf einer Vereinbarung mit der jüdischen Gemeinde in Malmö beruht.
Lizenz Der Grund für die jetzige Schließung war laut Ilana Edner, einem Gemeindemitglied, die Tatsache, dass die Gemeinde nicht über eine Lizenz für den Import von Lebensmitteln verfüge. Die Inspektoren hätten die kleine Koscher-Abteilung des Ladens leergeräumt und die Produkte beschlagnahmt.
In Schweden ist Schächten seit 1933 verboten. Seit mehreren Jahren hat es immer wieder Versuche gegeben, auch den Import von koscherem Fleisch zu verhindern. In Malmö, der drittgrößten Stadt Schwedens, sind etwa ein Drittel der mehr als 300.000 Einwohner Muslime. In der Stadt ist die Zahl antisemitischer Vorfälle seit Jahren hoch. ag