USA

Aufmarsch in Manhattan

»No Hate No Fear«: Solidarity March über die Brooklyn Bridge in New York Foto: imago images/Pacific Press Agency

Es war ein gewaltiger Aufmarsch, der sich da über Lower Manhattan ergoss. Zehntausende schlossen sich verschiedenen jüdischen und Bürgerrechtsorganisationen an. Sie alle, unabhängig von ihrer Konfession, folgten dem Aufruf der »New York Times«, die in einem Leitartikel zu der Demonstration aufgerufen hatte.

Solidarität »Juden werden auf den Straßen New Yorks angegriffen«, hieß es darin. »Das können wir New Yorker nicht dulden. Wir rufen deshalb zu einem massenhaften Zeichen der Solidarität auf und zu einer massiven Zurückweisung des Antisemitismus, einer der ältesten und widerwärtigsten Formen des Hasses auf unserer Erde. Um uns alle zu schützen, muss New York Präsenz zeigen gegen Antisemitismus. Wir müssen gemeinsam durch die Straßen ziehen«, schloss der Artikel.

Der Text zeigte Wirkung. Ein endloser Solidaritätszug schob sich vergangenen Sonntag von Manhattan aus über die Brooklyn Bridge bis zur Abschlusskundgebung im Columbus Park. Der Schock nach den Morden von Jersey City und den blutigen Attacken von Monsey sitzt tief in der Stadt, in der weltweit die meisten Juden leben.

Solidarität kam auch aus Israel: »Während ihr heute durch die Straßen New Yorks zieht, versammeln wir uns in den Straßen Jerusalems als Zeichen unserer gemeinsamen Aufgaben in diesem Kampf. Euer Leid ist unser Leid, eure Angst ist unsere Angst – und eure Stärke ist unsere Stärke. Die Widerstandskraft und Tapferkeit der nordamerikanischen Juden und der Juden in aller Welt angesichts dieser Welle der Gewalt rührt und inspiriert uns gleichermaßen«, hieß es etwa von der Peoplehood Coalition, einem Dachverband von 300 israelischen Führungspersönlichkeiten und Organisationen. Auch Premierminister Benjamin Netanjahu schickte eine Solidaritätsadresse.

HAssattacken Was die Menschen in New York und Umgebung jetzt allerdings noch dringender brauchen als Worte, sind Taten, die künftig verhindern, dass noch mehr Hassattacken auf Juden stattfinden, wo sich die meisten bisher doch so sicher gefühlt haben.

Immerhin: New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo und Bürgermeister Bill de Blasio haben genau diese Taten angekündigt. An ihren Worten werden sie gemessen werden. Ein deutliches Anzeichen, dass es die Regierenden ernst meinen, ist die massiv verstärkte Polizeipräsenz. Allein mit Abschreckung aber wird das Problem nicht zu lösen sein.

USA

Wer Jude ist, bestimmt nun er

Donald Trump wird immer mehr wie der berühmt-berüchtigte Wiener Bürgermeister Karl Lueger

von Michael Thaidigsmann  13.03.2025

Irak

Bericht: Israelisch-russische Geisel Elizabeth Tsurkov möglicherweise im Iran

Nachdem die USA im Fall der entführten Elizabeth Tsurkov den Druck auf den Irak erhöhen, heißt es, die Geisel wurde in den Iran verschleppt

 12.03.2025

Belgien

Fantasien über Mord an Juden fallen unter die Meinungsfreiheit

Entsetzen in der jüdischen Gemeinschaft: Ein Kolumnist wurde vom Vorwurf der Aufstachelung zur Gewalt gegen Juden freigesprochen

von Michael Thaidigsmann  12.03.2025

Österreich

Zwei Wochen lang »Shalom Oida«

Das Jüdische Filmfestival in Wien präsentiert die Realität jüdischen Lebens – von Antisemitismus bis Schidduch

von Stefan Schocher  11.03.2025

Frankreich

»Mach hier nicht auf Jude«

Eine Umfrage unter 2000 Jugendlichen zeigt, wie sich antisemitische Vorurteile auch an französischen Schulen ausbreiten

von Michael Thaidigsmann  10.03.2025

Porträt

Der Iberzetser

Dass Russen heute noch Einblick in die jiddische Literatur erhalten, ist vor allem Walerij Dymschiz zu verdanken. Ein Treffen mit dem Sprachmittler in seiner Stammkneipe in St. Petersburg

von Polina Kantor  09.03.2025

Großbritannien

Auf der Couch bei Ms. Freud

Sie ist die Urenkelin des prominentesten Psychologen der Welt. In ihrem Video-Podcast »Fashion Neurosis« stellt Bella Freud die Fragen

von Nicole Dreyfus  08.03.2025

Dokumentation

»Mein Name ist Gal. Und ich bin Jüdin«

Die israelische Schauspielerin Gal Gadot erhielt den International Leadership Award der ADL. Ihre Dankesrede fällt kämpferisch aus

 07.03.2025

Madrid

Polizei fahndet nach Mann mit »Neonazi-Ästhetik«

Im Fall des vereitelten Brandanschlags auf die Pizzeria Rimmon Kosher in Madrid wurde bislang noch kein Verdächtiger verhaftet

 07.03.2025