Im US-Bundesstaat Colorado hat ein Gericht einen Mann wegen Terrorismus zu 19 Jahren Haft verurteilt, weil er laut FBI geplant hatte, eine Synagoge in die Luft zu sprengen. Der 28-Jährige hatte seine Anschlagspläne gegenüber verdeckten Ermittlern der Bundespolizei FBI verraten.
VERDECKTE ERMITTLER Der nun Verurteilte bezeichnete sich im Prozess selbst als Neonazi und Rassisten. Schon vor seiner Verhaftung im November 2019 hatte er freimütig zugegeben, er mache sich bereit für »RAHOWA« – eine Abkürzung für Racist Holy War, den »rassistischen heiligen Krieg«. Im Sommer 2019 hatte er auf Facebook zahlreiche Hassbotschaften gegen Juden gepostet.
Sein Anschlagsziel - die Temple-Emanuel-Synagoge in der 110.000-Einwohner-Stadt Pueblo – besuchte der Verurteilte 2019 laut FBI mehrmals persönlich - auch, um die Gewohnheiten der dortigen Gemeindemitglieder auszuspähen. Während eines Treffens mit verdeckten FBI-Ermittlern habe er wiederholt seinen großen Hass auf Juden kundgetan, erklärte das US-Justizministerium in einer Pressemitteilung. Er habe vorgeschlagen, die Synagoge in die Luft sprengen zu wollen, um die Juden aus Pueblo zu vertreiben und den Ort »von der Landkarte verschwinden zu lassen«. Dafür brauche er Bomben.
SPRENGSTOFF Das FBI ging zunächst auf den Wunsch ein und versorgte den Mann mit inaktiven Sprengsätzen, welche vom FBI hergestellt worden waren. Darunter waren dem Anschein nach auch zwei Rohrbomben und 14 Stangen Dynamit. Als er den vermeintlichen Sprengstoff bekam, habe er ein Exemplar von Hitlers »Mein Kampf« aus der Tasche gezogen und gegenüber den verdeckten Ermittlern gesagt, die Sprengsätze sähen »absolut umwerfend« aus.
Seine Anschlagspläne wollte er nur wenige Stunden später, in den frühen Morgenstunden des 2. November 2019 - einem Schabbat - in die Tat umsetzen. Doch dazu kam es nicht. Er wurde von der Polizei in Gewahrsam genommen - und muss nun zwei Jahrzehnte lang hinter Gitter. mth