Kurz vor den Hohen jüdischen Feiertagen geht bei einer jüdischen Gemeinde im Großraum Minneapolis, im US-Bundesstaat Minnesota, die Angst um. Am vergangenen Freitag musste die Beth-El-Synagoge in St. Louis Park geschlossen werden, nachdem der Geschäftsführer der Gemeinde eine »Gewaltandrohung« erhalten hatte.
Einzelheiten darüber wurden zunächst nicht bekannt gegeben. Der Vorfall ereignete sich nur einen Tag, nachdem 32 Grabsteine auf einem nahe gelegenen jüdischen Friedhof geschändet worden waren.
Ob die beiden Vorfälle in einem Zusammenhang miteinander stehen, ist noch unklar. Die Polizei ermittelt noch; in der Friedhofsschändung gibt es laut einem Bericht der Nachrichtenagentur JTA noch keine Ermittlungserfolge. Einige Beobachter vermuten, dass die Grabsteine von Kindern umgestoßen wurden.
»Die Menschen fragen uns nach der Lage und sprechen in der Gemeinde darüber«, erklärte Steve Hunegs, Leiter des Jewish Community Relations Council of Minnesota and the Dakotas. Der Schabbat-Gottesdienst wurde kurzerhand ins Internet verlegt.
ZUSAMMENARBEIT Am Montagmorgen öffnete die Synagoge wieder ihre Pforten. Es sei beabsichtigt, die Jom-Kippur-Gottesdienste am Mittwochabend und Donnerstag wie geplant abzuhalten.
Andere jüdische Gemeinden und Organisationen bekundeten ihre Solidarität mit Beth El, wobei einige auch ankündigten, dass sie angesichts der Bedrohung die Sicherheitsvorkehrungen in ihren Einrichtungen erhöhen würden.
Bei einer Pressekonferenz am Freitag lobte der Bürgermeister von St. Louis Park, Jake Spano, die gute Zusammenarbeit zwischen der Jüdischen Gemeinde und den Strafverfolgungsbehörden. mth