In Paris ist am Dienstag eine 79-jährige Jüdin verwundet worden, als ein Unbekannter eine Metallkugel auf ihren Kopf schleuderte. Die Frau stand vor einem Gemeindezentrum in der Rue Moufle im 11. Arrondissement, als sich die Tat ereignete. Zeugen sagten, sie hätten nicht gesehen, woher oder von wem die Kugel geschleudert wurde.
Das Opfer wurde mit Kopfverletzungen in eine Klinik gebracht. Wie französische Medien berichten, ist der Zustand der Frau stabil. Ein Polizeisprecher erklärte, sie sei nach größeren neurologischen Untersuchungen aus dem Krankenhaus entlassen worden.
Das Opfer wurde mit Kopfverletzungen in eine Klinik gebracht.
Bereits am Montag wurde aus einer oberen Etage eines Gebäudes neben demselben Gemeindezentrum eine Schüssel voll Wasser auf Beter geschüttert, die das Haus verließen.
Motiv »Im Moment wissen wir nicht, ob es ein Kind ist, das Dinge wirft, ob es ein Unfall ist oder ob Menschen absichtlich angegriffen werden«, sagte Sacha Ghozlan, Präsident des französisch-jüdischen Studentenverbands UEJF, dem französischen Wochenmagazin »Le Point«.
»Auch wenn es derzeit keine Bestätigung für ein antisemitisches Motiv gibt, wecken Angriffe auf Juden und insbesondere auf ältere jüdische Frauen in diesem Viertel im Osten von Paris schmerzhafte Erinnerungen. Deshalb fordern wir die Ermittler auf, diesen Angriff schnell zu beleuchten, die Ursachen zu ermitteln und entsprechend zu handeln«, sagte Ghozlan weiter.
Ghozlan bezieht sich auf die Morde an Mireille Knoll und Sarah Halimi, zwei jüdische Frauen, die im 11. Arrondissement getötet wurden: Am 23. März 2018 wurde die Leiche der 85-jährigen Mireille Knoll mit elf Stichwunden in ihrer Wohnung gefunden. Ein Jahr zuvor schlug ein Nachbar die 65-jährige Sarah Halimi, eine jüdische Rentnerin, brutal und tötete sie. Berichten zufolge soll er dabei »Allah Akbar« gerufen haben.
Der Dachverband der französisch-jüdischen Gemeinden, CRIF, verurteilte den Angriff vom Dienstag und erklärte: »Wir wünschen dem Opfer eine baldige Genesung und fordern die französischen Behörden auf, alles zu tun, um den Täter vor Gericht zu stellen«. ja