Mehr als 30 Jahre nach einem Bombenanschlag auf das jüdische Gemeindezentrum Amia in Buenos Aires mit vielen Toten will die Staatsanwaltschaft zehn flüchtigen Verdächtigen den Prozess machen. Durch ein neues Gesetz sei es in Argentinien nun möglich, Strafverfahren gegen Angeklagte in Abwesenheit zu führen, teilte die Ermittlungsbehörde mit. Der leitende Staatsanwalt habe vor einem Bundesgericht die Anwendung des Gesetzes beantragt, um den Prozess zu eröffnen.
Zu den Verdächtigen gehören der ehemalige iranische Innenminister und frühere Kommandeur der Al-Kuds-Brigaden, Ahmad Wahidi, sowie der ehemalige Führer der Revolutionsgarde und frühere iranische Vizepräsident für Wirtschaft, Mohsen Resai.
Bei dem Anschlag waren am 18. Juli 1994 im Zentrum der argentinischen Hauptstadt 85 Menschen ums Leben gekommen, 151 andere wurden verletzt. Nach Einschätzung der argentinischen Justiz verübte die Schiiten-Miliz Hisbollah den Anschlag auf Anweisung der iranischen Regierung. dpa/ja