Der Besuch der schwedischen Außenministerin Margot Wallström in Israel stößt nicht auf Begeisterung. Wie die »Times of Israel« schrieb, soll Wallström am Donnerstag in Jerusalem eintreffen. Sie will auch die palästinensischen Gebiete besuchen.
Allerdings gibt es laut dem Bericht keinen einzigen Termin mit israelischen Regierungsvertretern. Wegen ihrer umstrittenen Äußerungen zum Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern werde Wallström »boykottiert«, hieß es.
palästinenser Laut einem Bericht von »Haaretz«, der sich auf einen Beamten im israelischen Außenministerium beruft, soll sich Wallström um ein Treffen mit Regierungschef Benjamin Netanjahu und verschiedenen Ministern bemüht haben. Es sei ihr allerdings mitgeteilt worden, dass es Terminschwierigkeiten gebe und daher keine Gespräche stattfinden könnten. »Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass es nichts zu reden gibt und niemanden, mit dem wir reden können«, wurde der Beamte weiter zitiert.
Schweden hatte kurz nach Wallströms Amtsantritt im Oktober 2014 Palästina als Staat anerkannt. Nach den blutigen Anschlägen von Paris im November 2015 hatte sie gesagt, die Terroristen töteten, weil sie, wie die palästinensischen Messerangreifer oder Selbstmordattentäter, keine Perspektive hätten. Es sei diese »hoffnungslose Situation«, gegen die sie zur Gewalt greifen müssten. Im Dezember 2015 hatte sie Israel beschuldigt, als Reaktion auf Messerattacken von Palästinensern »illegale Exekutionen« vorzunehmen.
»Blindheit« Bereits im Januar 2015 hatte Netanjahu Wallströms Kommentare als empörend, unmoralisch, falsch und dumm bezeichnet. Außenministerin Tzipi Hotovely sprach damals von »einer Mischung aus Blindheit und politischer Dummheit«.
Wallström hatte Anfang 2015 einen geplanten Besuch in der Region abgesagt, nachdem Israel klargestellt hatte, sie sei im Land nicht willkommen. Im Oktober 2014, nach der schwedischen Anerkennung Palästinas, hatte Jerusalem seinen Botschafter vorübergehend aus Stockholm zurückgerufen.