Der im Januar 2015 tot aufgefundene argentinische Staatsanwalt Alberto Nisman ist ermordet worden. Dies meldeten am Wochenende amerikanische Medien. Sie berufen sich auf einen Bericht, der am Freitag dem argentinischen Bundesrichter Julían Ercolini und Staatsanwalt Eduardo Taiano vorgelegt wurde. Die beiden Juristen untersuchen seit einigen Monaten den Tod des argentinischen Sonderstaatsanwalts.
Alberto Nisman wurde am 18. Januar 2015 im Badezimmer seiner Wohnung mit einem tödlichen Kopfschuss aufgefunden. Die argentinische Justiz hatte bisher nicht klären können, ob es sich um Mord oder Selbstmord handelte. Von 2004 bis zu seinem Tod hatte Nisman die Ermittlungen zu dem Attentat auf das Gebäude des jüdischen Wohlfahrtsverbands AMIA geleitet. Bei dem Anschlag im Juli 1994 waren 85 Menschen ums Leben gekommen und zahlreiche verletzt worden.
tatoRT Dem offiziellen Bericht zufolge wurde Nisman von zwei Menschen ermordet. Sie betäubten und schlugen ihn, dann manipulierten sie den Tatort, um es wie Selbstmord aussehen zu lassen.
Einer der Hauptverdächtigen ist dem Bericht zufolge der IT-Spezialist Diego Lagomarsino. Er sagte der Polizei im Januar 2015, er habe Nisman in seiner Wohnung aufgesucht, um ihm eine alte Pistole zu geben, damit er sich schützen könne. Stunden später wurde Nisman erschossen aufgefunden.
Ketamin Der Bericht wurde von forensischen Ermittlern der Gendarmerie erstellt. Eine toxikologische Untersuchung entdeckte in Nismans Körper das Schmerzmittel Ketamin, das vor allem bei Tieren und wegen seiner halluzinogenen Wirkung als Partydroge verwendet wird.
Der Mord geschah wenige Stunden, bevor Nisman dem argentinischen Parlament Beweise vorlegen wollte, wonach Argentiniens damalige Präsidentin Cristina Fernandez de Kirchner die Rolle des Iran bei dem Anschlag 1994 auf das AMIA-Zentrum verdeckt haben soll.
Wie amerikanische Medien meldeten, erhält Staatsanwalt Eduardo Taiano, seitdem er die Untersuchung im Fall Nisman leitet, Todesdrohungen. tok