Persönlich hat er sich bislang noch nicht geäußert, doch Adidas-Chef Björn Gulden hat sich gegenüber dem Geschäftsführer der Anti-Defamation League (ADL) in den USA, Jonathan Greenblatt, nun für seine umstrittenen Aussagen hinsichtlich des Rappers und Modedesigners Kanye West (Ye) entschuldigt.
Greenblatt schrieb am Donnerstagabend auf der Plattform X (ehemals Twitter), dass er mit Gulden gesprochen und dieser sich für seine in einem Podcast gemachten, lobenden Äußerungen zu Ye entschuldigt habe. Dies bekräftige das Engagement des deutschen Sportartikelherstellers gegen Antisemitismus, erklärte Greenblatt.
Im Podcast Good Company hatte der Norweger Gulden vergangene Woche Ye, der in jüngster Zeit mehrfach mit antisemitischen und beleidigenden Ausfällen auffällig wurde, in Schutz genommen und ihn einen »guten Kerl« genannt, der alles nicht so gemeint habe.
»Ich denke, Kanye West ist einer der kreativsten Menschen der Welt.«
Björn Gulden über Ye im podcast Good Company
Es sei »sehr bedauerlich«, dass sich Adidas von ihm als Geschäftspartner getrennt habe, suggerierte Gulden, der erst seit Januar diesen Jahres Vorstandschef des Unternehmens ist. »Ich glaube nicht, dass er das, was er gesagt hat, ernst gemeint hat, und ich glaube nicht, dass er ein schlechter Mensch ist. Es kam nur so rüber.«
Nach öffentlicher Kritik machte Gulden nun einen Rückzieher. Jonathan Greenblatt: »Björn hat sich für seine missverständliche Aussage entschuldigt und bekräftigt, dass Adidas weiter dem Kampf gegen Antisemitismus verpflichtet ist und den furchtbaren Hass, der von @kanyewest kommt, vollständig ablehnt.«
Eine Anfrage der Jüdischen Allgemeinen an die Konzern-Pressestelle hat Adidas bislang nicht beantwortet. mth