Abraham Foxman, der Direktor der Anti-Defamation League (ADL), möchte im Juli kommenden Jahres zurücktreten. Das gab er am Montag bei der jährlichen Sitzung des ADL-Bundesvorstands in Palm Beach, Florida, bekannt. Foxman zählt zu den dienstältesten und profiliertesten Führungsfiguren amerikanisch-jüdischer Organisationen.
»Seit fast fünf Jahrzehnten ist ADL für mich das perfekte Mittel, ein sinnvolles Leben zu führen: durch den Einsatz für die Belange des jüdischen Volkes, um sicherzustellen, dass sich das, was im Zweiten Weltkrieg geschah, nie wiederholt, und durch den Kampf gegen Fanatismus und alle Formen von Unterdrückung«, erklärte Foxman (73) in einer Pressemitteilung. »Meine Jahre bei der ADL, vor allem die 27 als Nationaldirektor, hätten nicht lohnender sein können.«
Biografie Foxman ist gelernter Anwalt. Er wurde 1940 in der heute zu Weißrussland gehörenden Stadt Baranovichi geboren. Seine Eltern waren polnische Juden. Die Familie überlebte die Schoa und wanderte 1950 in die USA aus. Nach seinem Politologie- und Jurastudium in New York begann Foxman 1965 bei der Anti-Defamation League und wurde 1987 deren Direktor. Unter Foxmans Führung eröffnete die ADL 30 Regionalbüros in den Vereinigten Staaten und ein Büro in Israel.
US-Präsident Barack Obama lobte Foxman als »unermüdliche Stimme gegen Antisemitismus und Vorurteile jeglicher Art«. In einer Pressemitteilung erklärte er am Dienstag: »Abe ist unersetzlich.«
Nach seinem Rücktritt möchte Foxman als Berater für die ADL arbeiten und in nationalen Gremien der Organisation sitzen. jta/ja