Unter den mindestens 75 Toten, die das schwere Erdbeben in Neuseeland am Dienstagmittag (Ortszeit) gefordert hat, befindet sich auch ein israelischer Rucksacktourist. Wie örtliche Medien berichteten, hat das Beben der Stärke 6,3 auf der Richterskala große Teile der Stadt Christchurch verwüstet. Eines der zerstörten Gebäude ist das Chabad-Haus am Latimar Square. Rabbiner Shmuel Friedman berichtete, dass der junge Israeli, der dem Beben zum Opfer fiel, gemeinsam mit drei Landsleuten in einem Auto saß, als ein Gebäude auf das Fahrzeug fiel.
Neuseelands Premierminister John Key, Sohn einer österreichischen Holocaustüberlebenden, sagte, dieser Dienstag könnte der »dunkelste Tag« der Nation sein. Israel bot der neuseeländischen Regierung sofortige Hilfe in Form von Nahrungsmitteln und Medikamenten an. Magen David Adom stehe bereit, um Erstehilfe-Personal in den Inselstaat zu schicken.
Hilfe Rabbi Friedman, der seit drei Monaten in Christchurch arbeitet, hielt sich gemeinsam mit einem israelischen Rucksacktouristen im Inneren des Chabad-Hauses auf, als das Erdbeben begann. »Decke und Wände fielen plötzlich auf uns herab. Die Erschütterungen schleuderten uns von einer zur anderen Seite«, sagte er. »Dann rannten wir los. Ich weiß nicht, wie wir es geschafft haben, da herauszukommen.« Friedman berichtet davon, dass eine Gruppe Israelis loszog, um Menschen zu retten, die unter den Trümmern lagen. »Die jungen Leute sind durch den Militärdienst sehr erfahren in so etwas.«
Bereits im September erschütterte ein Erdbeben die Region. Obwohl damals stärkere Stöße gemessen wurden, war der Schaden geringer als beim jetzigen Erdbeben. Das Chabad-Haus und die Hauptsynagoge wurden damals nur leicht beschädigt. Rund 7.000 Juden leben in Neuseeland, etwa 2.000 davon in Christchurch. jta